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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 73
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Ländern, aus Frankreich, der Schweiz, aus Russland und sogar aus China. Ein
Drittel der Produktion wurde im Inland abgesetzt, zwei Drittel in alle Welt exportiert
.

Einen entscheidenden Durchbruch für die weitere Industrialisierung bedeutete
die Errichtung des Rheinkraftwerks Rheinfelden. Schweizer Unternehmer und der
Gründer der AEG, Emil Rathenau, beantragten eine Konzession für die Nutzbarmachung
des Rheinwassers. Die Schweizer Regierung und die Großherzogliche
Regierung erteilten 1890 die Genehmigung zur Errichtung eines Turbinenkraftwerkes
. 1894 wurde eine AG gegründet. 1898 war das Kraftwerk betriebsfertig
und galt als eine Pioniertat, denn erstmals wurde die Wasserkraft eines Flusses in
großem Maße genutzt, um elektrische Energie zu erzeugen.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Kreis Lörrach ein Industriezweig heimisch,
der heute Weltruf genießt, die chemisch-pharmazeutische Industrie. Auch sie verdankt
ihre Entstehung Schweizer Initiative und dem günstigen Standort.

1898 erhielt der Basler Johann Rudolf Geigy vom badischen Staat eine Konzession
zur Errichtung eines chemischen Betriebs in Grenzach. Die Firma Geigy hatte
sich in Basel von der Handelsfirma zum Chemiekonzern entwickelt. Neben den
Standortvorteilen an den' Verkehrslinien von Bahn und Rhein und der Nähe des
Kraftwerkes Rheinfelden waren wohl patentschutzrechtliche Gründe für die Errichtung
des deutschen Zweigwerks maßgebend. Das Werk, in der Teerfarbenindustrie
führend, entwickelte sich rasch. Kurz zuvor, im Jahre 1896, hatten die Basler
Hoffmann und La Roche in Grenzach einen Zweigbetrieb ihres pharmazeutischen
Werkes gegründet, dem sie den Namen Deutsche Hoffmann-La Roche gaben
. Als Fabrikationsstätte moderner Medikamente und besonders von Vitaminen
hat die Firma den Namen Grenzach weithin bekannt gemacht.

Den Standortvorteil nahmen auch andere Firmen verwandter Branchen wahr.
Unter dem Rhein waren mächtige Steinsalzvorkommen. Nachdem durch das
Rheinfelder Kraftwerk genügend Energie vorhanden war, wurden die Elektrochemischen
Werke Rheinfelden errichtet. 1898 hat man den Betrieb eröffnet und aus
den Bohrlöchern das Salz gefördert, das dann in Ätznatron, Chlor und Wasserstoff
zerlegt wurde.

Gleichfalls im Jahre 1898 erstellte die Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt
(Degussa), Frankfurt, in Rheinfelden ein Werk. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs
beschäftigte sie bereits 450 Arbeiter in der Natriumproduktion.

Zu den erwähnenswerten Betrieben, die bereits im 19. Jahrhundert den Namen
Lörrach in alle Welt trugen, gehört auch die Schokoladenfabrik Philippe Suchard.
Der 1826 in Neuchätel gegründete Betrieb ließ sich in den Achtziger)ahren in Lörrach
nieder und zählt noch heute zu den namhaftesten Firmen dieser Branche.

Auch die beiden Brauereien Lasser und Reitter blicken auf eine lange Tradition
zurück. Die Familie Lasser, ein altes bayerisches Bierbrauergeschlecht, übernahm
1861 eine bestehende Brauerei. Ihr folgte 1878 Friedrich Reitter nach.

Eine der führenden Aluminiumproduzenten war die Aluminium-Hütte Rheinfelden
. Als Filiale eines Schweizer Betriebes wurde sie 1896 gegründet.

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