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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
77.2015, Heft 1.2015
Seite: 169
(PDF, 39 MB)
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Geisteshaltung aus ist aber dieser Kampf zu führen (...)• Und da Du die Olympischen
Spiele erwähnst: werden sie sich getrauen, über sie nicht zu berichten? Sie
werden sich nicht getrauen (...)• Facit: Übergäbe man mir die deutsche Sparte in
Basel, was ich ablehne, so brauchte ich halb so viel Raum wie die da und kein
Schimpfwort und kein Gebrüll, aber hinter jeder Nachricht zwei ruhige Zeilen
(GA21,S. 386 ff.).

13.10.1935:

Die Basler habe ich noch ein paar Mal gelesen. Wären meine Blicke lediglich
auf diese Geschichte (die Nazi-Politik, Anm.) da gerichtet, so wäre ich sehr zufrieden
. Das sind sie aber nicht. Gewiß, in dieser Sache sind die da brav und klar - sogar
ziemlich scharf. Aber daneben finde ich in zwei Nummern folgendes: Anzeigen
deutscher Filme (...). Berichte über deutsch-schweizerische Fußballkämpfe.
Einen Bericht über einen Theaterkongreß, in dessen Mittelpunkt ein Vortrag, ein
prickelnder, ein interessanter, ein herrlicher Vortrag, ganz richtig, des Herrn Die-
bold stand - lobend besprochen (...). Man kann sagen: Kantönlipolitik. Aber es
gibt ja im Grunde keine andre. Da ist der Mensch echt (GA 21, S. 377).

Trotz seiner zunehmend ambivalenten Haltung zur Basler Nationalzeitung wendet
sich Tucholsky - wenige Tage vor seinem Tod - an deren Redaktion:

Sehr geehrte Herren,

erlauben Sie mir bitte eine Anfrage.

Wie Sie neulich berichtet haben, hat sich der tapfere Knut Hamsun gegen den
wehrlosen, gequälten und gefangenen Carl von Ossietzky ausgesprochen. Darf ich
für meinen Kameraden bei Ihnen eintreten-?

(...)

Ich möchte einen solchen Angriff nicht in einer Emigrationszeitschrift veröffentlichen
(...); Was mich treibt, diese Anfrage an Sie zu richten, ist das Gefühl. Hier
wird einer angegriffen, der es nicht verdient und der sich nicht wehren kann (...).

Ich erlaube mir, die Gelegenheit zu benutzen, Ihnen für die freundliche Gesinnung
, die Sie Carl von Ossietzky entgegenbringen, herzlichst zu danken. Wir haben
sieben Jahre die „Weltbühne" herausgegeben - ich kenne den Mann und weiß:
der hat wirklich für den Frieden gearbeitet.

Mit den besten Empfehlungen
bin ich

Ihr sehr ergebener

Ich bin auf Reisen und gebe Ihnen meine feste Postadresse an (GA 21, S. 469 f.).
An Hedwig Müller schreibt Tucholsky in einer Beilage zum Brief 17.12.1935:
In einer der letzten Basler (Zeitungen, Anm.), die ich gesehen habe, (...) las ich

(...): sie treiben da offenbar den europäischen Unfug munter weiter und glauben

sich so fort(s)geschritten. Du lieber Gott.

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