http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0028
2. BAUER: Ja, sing uns etwas von dem, was sich draußen in der Welt ereignet hat.
SPIELMANN: Da kann ich euch gar viel berichten,
brauch nicht zu lügen, nicht zu dichten,
denn manches hat sich zugetragen,
gerade jetzt in unsern Tagen.
Der Kaiser hat gar viel zu tun,
denn nimmer lässt der Franz ihn ruhn,
der Franz vom Frankenreiche,
der Franz vom Frankenreiche.
Doch unser Kaiser war nicht schwach
und schlug dem Franz schnell eins aufs Dach.
Bei Pavia vor den Toren
hat er sein Heer verloren.
Da kam dem Franz das Bangen,
und schon war er gefangen,
der Franz vom Frankenreiche,
der Franz vom Frankenreiche.
1. BAUER: Das wissen wir schon seit ein paar Wochen, denn das war ja bereits
Ende Februar.
3. BAUER: Aber die Geschichte von einem gefangenen König hört man doch immer
wieder gern.
2. BAUER: Das ist man sonst nur von Bauern gewöhnt, denn die kann man ja einsperren
wie man will.
4. BAUER: Spielmann, sing weiter und lass dir von diesen die Laune nicht verderben
, denn die sind zur Zeit nicht gut auf die Herren zu sprechen.
SPIELMANN: (schaut die ersten drei Bauern prüfend an)
Nun ist der Franz gefangen,
doch wird er nicht gehangen.
Er muss zwar Frieden schwören,
doch wird ihn das nicht stören.
Er holt sein Gold herbei
und ist dann wieder frei,
denn er ist ja ein König,
denn er ist ja ein König.
{Die Bauern haben seit der 2. Strophe den Refrain mitgesungen.)
26
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0028