http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0081
MORITZ NITHART: Zum Glück sind wir nicht hingegangen. Die Aufforderung
des Markgrafen, die österreichischen Bauern aus dem Wiesental zu vertreiben,
war ja auch zu schändlich.
Der BRECKHER: Das war ja auch nicht mehr nötig, nachdem die Schopfheimer
den Mattenhans und den Ziler Hans von selbst verjagt haben.
HANS SCHMIDLIN: Die Markgräfler Gesandten und die von Straßburg, Offenburg
und Breisach werden wohl lange Gesichter gemacht haben, als niemand
von uns zu den Verhandlungen erschien.
MARTIN LANG: Und der Basler Rat hat sich wohl auch sehr geärgert. Deshalb
wundert es mich, wieso er nun diesen Brief geschrieben hat.
MARTIN NEF: Vielleicht haben ihn die Ereignisse im Elsass dazu bewogen. Denn
dort konnten die Basler ja aus nächster Nähe sehen, wie die Herren nach dem
Waffenstillstand die Bauern überfallen und niedergemetzelt haben.
Der BRECKHER: Ich glaube auch, dass das Verhalten der Österreicher gegenüber
den elsässischen Bauern die Basler umgestimmt hat. Schließlich ist ja das Elsass
ihr Brotkasten und Weinkeller, wie sie immer sagen. Und da kann es ihnen
nicht gleichgültig sein, wenn man die dortigen Bauern so abschlachtet.
MORITZ NITHART: Deshalb werden sie nun wohl auch nichts dagegen haben,
dass so viele Basler Knechte den Elsässern zur Hilfe eilen.
MARTIN LANG: Auch solothurnische, bernische und luzernische Reisläufer sollen
in großer Zahl im Oberelsass bei den Bauern sein. - Herrgott, es ist fast
nicht zu glauben, dass sich unsere Sache nun doch noch plötzlich zum Guten
wenden soll. Ist der Brief auch wirklich echt?
HANS SCHMIDLIN (betrachtet den Brief noch einmal genau): Es ist ein amtliches
Schreiben des Basler Rats.
JAKOB SCHERER: Da sieht plötzlich alles wieder ganz anders aus, denn mit Basel
auf unserer Seite und vielleicht noch mit Unterstützung anderer Eidgenossen
kann der Markgraf gegen uns nichts ausrichten.
MARTIN LANG: Wenn nur die unteren Badenweiler Vogteien nicht so schnell mit
dem Markgrafen abgeschlossen hätten!
MARTIN NEF: Wir haben sie ja dringend aufgefordert, nicht alleine mit ihm zu
verhandeln.
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