http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0083
__ _ _ • ■ _ _
FRANZ BAR: Nein, denn der Rat hat keinen Brief an euch geschrieben.
Alle BAUERN (außer Hans Hammer stein): Was! - Das ist nicht möglich.
Der BRECKHER: Wir haben den Brief aber hier. Da, seht, (gibt ihm den Brief)
FRANZ BÄR: Ja, doch er ist gefälscht.
Alle Bauern (außer Hans Hammer stein): Gefälscht? - Um Himmels willen - Jetzt
ist alles aus.
HANS HAMMERSTEIN: Ja, es ist alles aus. Ich habe mich in Basel überzeugt,
dass man uns nicht helfen wird.
MARTIN LANG: Aber wer kann denn den Brief gefälscht haben?
HANS OBERRIED: Wir wissen es auch nicht. Vielleicht ist es einer, der dem Basler
Rat angehört, denn das Schreiben sieht wirklich ganz echt aus.
FRANZ BÄR (schaut sich den Brief auch genauer an): Er sieht wirklich aus wie
ein amtliches Schreiben.
MARTIN NEF: Aber wer kann denn ein Interesse daran haben, uns so an der Nase
herumzuführen?
FRANZ BÄR: Ja, wenn wir das wüssten. (zu Hans Oberried) Es muss einer sein,
dem an einem weiteren Aufstand gelegen ist.
HANS OBERRIED: Das glaube ich auch. Wahrscheinlich hängt das mit dem erneuten
Aufstand der Sundgauer zusammen, denn da wollten ja einige Räte, dass
Basel dort zu deren Gunsten eingreifen sollte.
Der BRECKHER: Aber Ihr habt doch geduldet, dass zahlreiche Basler Söldner
dem Heinrich Wetzel zu Hilfe geeilt sind.
HANS OBERRIED: Nein, das stimmt nicht. Wir haben sie sogar zurückgerufen,
doch sie schlugen unsere Aufforderung in den Wind. Aber wenn sie mit ihren
Hauptleuten Hans Truher und Benedikt Knupp zurückkehren, müssen sie mit
einer schweren Strafe rechnen.
MARTIN LANG: Herrgott, Basel kann aber auch nicht zusehen, wie man die el-
sässischen Bauern abschlachtet!
81
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0083