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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2015-02/0084
FRANZ BÄR: Wir haben schon mehrfach an die Regierung in Ensisheim geschrieben
und sie zur Mäßigung aufgefordert.

MORITZ NITHART: Ha, das nützt doch überhaupt nichts.

FRANZ BÄR: Mehr können wir einfach nicht tun, und auch die anderen Eidgenossen
nicht, die ja auch ihre Reisläufer aus dem Elsass zurückgerufen haben. Wir sind
vertraglich gebunden und können die Erbeinigung mit Österreich nicht einseitig
auflösen. Außerdem verpflichtet uns der Bundesvertrag mit der Eidgenossenschaft,
dass wir ohne die Zustimmung der anderen Orte nicht eingreifen dürfen.

HANS OBERRIED: Ja, so ist es, doch Basel hat sich trotzdem den ganzen Sommer
über für euch und die Elsässer eingesetzt. Wir haben Gesandte nach Ensisheim
und zu Herzog Anton von Lothringen geschickt, und auf dem Offenburger
Tag suchten wir zwischen euch und dem Markgrafen zu vermitteln.

MARTIN LANG: Sicher, aber Ihr habt ja auch genug Zinsen, Gülten und Rechte
bei uns und im Elsass, die Ihr nicht verlieren möchtet.

HANS HAMMERSTEIN: Hör doch auf, Martin. Das hat jetzt alles keinen Zweck
mehr. Ich verstehe eure Empörung, und mir ging es in Basel auch nicht anders.
Zu sehr hatten wir auf den Brief gesetzt und nochmals an einen Erfolg unserer
Sache geglaubt. Doch, ihr habt selbst gehört, dass uns Basel nicht helfen wird.
- Der Rat hat es so beschlossen, obwohl die Bevölkerung anders denkt. Täglich
sehen die Leute das Elend der Elsässer mit eigenen Augen, denn zu Hunderten
strömen sie in die Stadt, um sich vor den Söldnern der Österreicher zu retten. In
der Spalenvorstadt stauen sich geradezu die Wagen mit den Flüchtlingen.

FRANZ BÄR: Wir lindern die Not so gut es geht und helfen den vielen Flüchtlingen
, doch mehr können wir nicht tun.

HANS HAMMERSTEIN: So steht es nun, und wir haben keine Hilfe zu erwarten.

HANS OBERRIED: Basel wird dafür sorgen, dass ihr zu einem guten Frieden mit
dem Markgrafen kommt. Er hat euch ja im Offenburger Vertrag ziemliche Zugeständnisse
gemacht, und seine Räte haben diese in den Basler Vorverhandlungen
bestätigt.

MARTIN LANG: Wir haben uns doch nicht wegen einiger Zugeständnisse erhoben
, sondern weil wir frei und keine Leibeigenen mehr sein wollten.

HANS HAMMERSTEIN: Ja, es ging uns um viel mehr als um einige Zugeständnisse
. Doch nun wird es lange dauern, bis wir Bauern vielleicht einmal frei sein

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