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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 49
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Abb. 8: Agnes Raupp geb. Möslin 1820 - 1916 Abb. 9: Friedrich Ludwig Raupp 1814 - 1899

Die still keimende Neigung zu meines Nachbarn Tochter10, einem damals 20jähri-
ges Mädchen mit ihrem einfachen, bescheidenen, tief religiösem Gemüth und einer
heiteren Arbeitslust, behielt die Oberhand. Die nähere Kenntniß derselben in ihrem
häuslichen Walten durch öftere Besuche in der Familie vermehrte mir die Zuneigung
. Dienstleistungen, zu welchen sie von meiner Mutter öfters in unser Haus berufen
wurde und ihre Freundlichkeit mir gegenüber bei aller Zurückhaltung trugen
dazu bei.

So vergingen, während ich meinem Vater nicht nur in dem pfarramtlichen, sondern
auch in seinen Dekanats-Schulvisitations und Rechnungsgeschäften nach
Möglichkeit unterstützte, Jahre.

7 Jahre verbrachte ich bei meinem Vater als Vicar - bis ich endlich Agnes in einem
Gedicht11, das ich ihr sandte, meine Liebe erklärte und darauf eine etwas zaghafte
, aber freudig-hoffende, schriftliche Antwort erhielt. Der Bund war und blieb
geschlossen, und war Gottlob von großem Segen für sie und mich bis ins höchste
Alter. Meine lieben Eltern hatten zwar andere, höhere Hoffnungen, gaben aber doch
schließlich auf meine Bitte zur Verlobung mit Agnes Möslin ihre Zustimmung, und
so geschah dieselbe, da auch ihre einzig noch lebende Mutter - den Vater hatte ich
schon früher beerdigt -, einwilligte, an ihrem 22. Geburtstag den 13. December
1844. In Folge dessen war es nöthig, daß meine Braut aus ihren bäuerlichen Verhältnissen
heraus kam, um sich für das künftige Pfarrhausleben mehr vorzubereiten und
so wurde sie bald zu meinem Bruder und dessen Gattin, Karl, Notar und Stiftungsverwalter
in Freiburg verpflanzt und in eine junge Dame umgewandelt, wo sie sich
bald und leicht an das neue Leben gewöhnte.

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