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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 84
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erfüllt, als Lehrer, Prediger und Seelsorger mit Hingebung, Kraft und Segen wirkt.
Von diesem Geist geben auch die vorgelegten Predigten Zeugniß. Die Visitationspredigt
ist im zweiten Theil wohl auch warm und erbaulich, aber was über Christus
gesagt wird, ist nicht im Text begründet."

Zur Visitation 2.9.1880:

Der sonst sehr blumig abgefasste Visitationsbescheid über das gemeindliche Leben
erhält in diesem Schreiben an die Gemeinde deutliche Trübungen. So nimmt
danach der Gottesdienstbesuch ab; der Besuch der Christenlehre ist schlecht; einige
Familien halten die christliche Lebensordnung nicht mehr ein (vor allem solche,
die als Fabrikarbeiter in Wyhlen beschäftigt sind.) Ganz schlimm „sehr bedenklich"
wird das ausufernde Branntweintrinken in der Gemeinde gesehen. Die Würdigung
des Pfarrers ist nach wie vor erfreulich.

„Ohngeachtet seines schon vorgerückten Alters (70 Jahre) entfaltet Pfr. Raupp in
der Führung seines Amtes noch immer die Kraft und Wärme, Frische und Lebendigkeit
, welche bisher sein Vorzug war. Er leitet als ein guter Streiter Christi und
wirkt im Segen. Die vorgelegten erbaulichen Predigten geben von einem guten und
freudigen Glauben an das Evangelium Zeugniß..."

Zur Visitation im Juni 1884:

Der Bescheid geht auf die exzellente Lage des Grenzacher Weinbaus ein und folgert
daraus auf die gute Ernte im Weinberg des Herrn zu Grenzach. „Die Gemeindeglieder
sind in ihrer Mehrzahl lebendige Reben, durch das Band des Glaubens
mit dem Weinstock (Christus) verbunden und bringen gute Frucht." Weiter wird die
Treue der Gemeinde beim Besuch der Gottesdienste und des Abendmahls gewürdigt
und dies angesichts eines sehr starken sonntäglichen Besuches mit auswärtigen
Gästen in Grenzach.

Betrüblich sei, dass viele junge Leute, besonders solche, welche in der Fabrik in
Wyhlen arbeiten ihrer religiösen und kirchlichen Pflicht nur sehr wenig nachkämen.
Eine Verwahrlosung des Familienlebens wird allerdings nicht konstatiert.

Der Oberkirchenrat eröffnet dem Pfr. Raupp: „... die Kirchenvisitation hat aufs
Neue dargethan, daß Pfarrer Raupp nicht als ein Tagelöhner, sondern als ein freudiger
Arbeiter im Weinberg des Herrn steht und diesen in Freudigkeit des Herzens
mit großem Geschick und guten Erfolg bebaut. Wir haben mit Freude gehört, daß
er auch in seinem vorgerückten Alter noch immer die frühere Kraft und Frische
sowohl des Könnens wie des Geistes behauptet. Mit dem Wunsch, daß es ihm durch
Gottes Gnade vergönnt sein möge noch lange mit derselben Rüstigkeit zum Heil
der Gemeinde und der Kirche wirken zu können, verbinden wir unsere dankbare
Anerkennung für seine gesegnete Amtsführung."

Zur Visitation im Mai 1888:

Wieder wird im Bescheid eine biologische Metapher bemüht: „Wie der Baum - so
die Frucht." Weiter wird ausgeführt. „... nimmt auch eure Gemeinde nicht gerade

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