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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 165
(PDF, 38 MB)
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Basler Chemie: „ Opfer der Behörden "

Mitte der 1960er Jahre geriet die Chemische Industrie immer mehr unter Druck
und fühlte sich als Opfer, denn die Behörden hatten ihre jahrzehntelange „Blauäugigkeit
" erkannt und nahmen zunehmend die Ängste der Bevölkerung ernst. „Die
Gewässerschutzpropaganda hat nun so gute Früchte getragen, dass sie zur Angstpsychoseführt
, die mit der Bazillenangst der Jahrhundertwende verglichen werden
kann. "So die Aussage von Ciba-Mann Zehnder über die öffentliche Stimmung.
Auch die deutschen und französischen Behörden wurden als Feinde erkannt, und
die Basler Mutterhäuser fürchteten um den Bestand ihrer ausländischen Betriebe.
Die Behörden verlangten die Nutzung von Kläranlagen, die nach Meinung der Chemiefirmen
natürlich im Land des Standorts auch der Willkür der Behörden unterlägen
. So vermutet ein Ciba-Vertreter, Deutschland und Frankreich könnten kraft ihrer
Gebietshoheit „Auflagen machen, die unsere Fabriken stilllegen würden." Ciba
könne bei einem eigenen Anschluss an die Abwasserreinigung eines dieser Länder
„Übergriffe fremder Staaten ohne Hilfe des Kantons und eventuell der Eidgenossenschaft
nicht abwehren."

Aber schon bald wurde der Widerstand gegen die Kläranlagen aufgegeben, da man
befürchtete, dass eine Verzögerungstaktik teurer als eine Klärung werden könnte.

1978 (drei Jahre nach dem Zusammenschluss von Grenzach und Wyhlen)

Leider wiederholte sich die lokale Trinkwasserkatastrophe von Grenzach im Jahre
1978. Wieder war das Trinkwasser ungenießbar.

Dazu Sendungen des Südwestfunks
Dazu Auszüge aus einer Sendung des Südwestfunks aus dieser Zeit.
Schlagzeile in der Presse: „Krebserregende Stoffe im Wasser."

Frage an den Sprecher der Ciba-Geigy:

Moderator: „Herr Dr. ?(Name unverständlich) ist das nach den neusten Untersuchungen
berechtigt? "

Dr.?16 „ Wie in der letzten Zeit in Presse und Rundfunk mitgeteilt wurde, wurden in
den Trinkwasserbrunnen chlorierte Kohlenwasserstoffe nachgewiesen. Es wurden
zwar die zurzeit vorgeschlagenen Grenzwerte bei weitem nicht erreicht, auch muss
berücksichtigt werden, dass Halogen-Kohlenwasserstoffe im Ganzen, vom Rhein
beeinflussten Grundwasser, also am Niederrhein vor allen Dingen, in der Gegend
von Wiesbaden meinetwegen und auch in Köln, Düsseldorf, bis Holland hin vorhanden
sind. Es kommt aber hier hinzu, dass in den Pegeln oberhalb der Grundwasserbrunnen
ein spezifischer Kohlenwasserstoff gefunden wurde, der auch in Bo-

16 Name nicht verständlich

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