http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0168
denproben der vielfach erörterten Ablagerungen von wass er gefährdenden Stoffen
in Wasserschutzgebieten nachgewiesen werden konnte. Dieser Zusammenhang hat
zwangsläufig dazu geführt, dass vorsorgliche Maßnahmen, nämlich eine Einstellung
der Wasserförderung aus dem Grenzacher Brunnengebiet durchgeführt wurde.
Obgleich auch die (von der Gemeinde gebauten) vorhandenen Kohlefilteranlagen
für eine wesentliche Verminderung der Belastung beigetragen haben, hat man sich
dazu entschließen müssen. Vorläufig wird Grenzach aus dem Rothausbrunnen des
Ortsteils Wyhlen versorgt. Es wird jetzt zügig an einem größeren Wasserverbund
gearbeitet, vorläufig unter Ausschluss der Grenzacher Trinkwasserbrunnen. Außerdem
werden naturgemäß gezielte Untersuchungen der Ablagerungen durchgeführt
- mit dem Ziel, diese sinnvoll zu entfernen und damit die Güte des Trinkwassers
wiederherzustellen."
Moderator: „Das ist eine teure Angelegenheit, nachdem man erst vor wenigen
Jahren (1967) mit vielen Millionen die Trinkwasserversorgung von Grenzach-Wyh-
len errichtet hat. Herr Bürgermeister Könsler, wer wird das Ganze finanzieren? "
Bürgermeister Könsler: „Nun, wir haben da ein schweres Erbe angetreten, mit
dem wir uns jetzt auseinandersetzen müssen und wir hatten ja auch schon mehrfach
Gespräche mit einigen Ministern, letztmals mit Herrn Minister Reiser hier in
Grenzach - Wyhlen.
Es ist nun festgelegt, dass am 23. April in Stuttgart ein Gespräch stattfindet, zunächst
über die Finanzierung einer Verbundleitung, wobei nochmals herausgestellt
werden muss, dass der Gemeinderat von Grenzach-Wyhlen, wie alle anderen interessierten
Kreise der USA oder wie immer sie sich nennen, dass die gefährdenden
Stoffe aus dem Boden herauskommen und wir hoffen natürlich, dass uns der Staat
höchstmöglich unterstützt, denn es ist ja nicht gerade überzeugend, dass wir nun
einmal schon, wie Sie sagen, viele Millionen aufgebracht haben, um das Wasser in
Ordnung zu bringen, dafür muss der Bürger sein teures Steuergeld hergeben und
zum anderen jetzt noch mal genau so viel eingesetzt werden muss, nämlich 5 Millionen
Mark für einen Verbund mit einem Nachbarort. Wir hoffen hier zuversichtlich,
dass der Herr Minister auch seinen Etat für die Wünsche der Gemeinde Grenzach-
Wyhlen entsprechend öffnet."
Mitschnitt einer Radiosendung des Südwestfunks von 1979 „Seveso ist überall"
I97917
Zeuge 2, der ehemalige Grubenwart der Kesslergrube:
„.. .da wurden Fässer abgeladen, zum Teil auch mit Totenköpfen drauf. Dann
wurden abgeladen Tüten mit weißem Pulver, das Zeug fing an zu brennen, es versi-
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