Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 167
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0169
ckerte in der Erde, es kamen die Ratten rausgelaufen - ohne Fell, grün rot und blau
gefärbt! Da habe ich das zu Meldung gebracht bei der Gemeinde. Die haben nur
gegrinst - mit der Grube haben wir nichts zu tun."

Zeuge 2 Max Oertlin, der übel verleumdet wurde:

„Ich habe 1957 eine Anzeige erstattet, da das ja beim Trinkwasserbrunnen war,
der das Bürgermeisteramt nachgegangen ist und es weiter gemeldet hat. Es sollte
eine Kommission kommen. Kurz bevor die Kommission kam, kamen Planierraupen
und alles wurde schön eingeebnet.11

Als Ministerpräsident Lothar Späth 1978 die Kesslergrube besuchte, meinte er in
der ersten Erschütterung: „Der Dreck muss raus. Koste es was es wolle" Aus dem
Versprechen wurde aber während 35 Jahren nichts. Die Kosten für eine Sanierung
waren zu hoch. Stattdessen sollte mit neuen Pegelbrunnen das Trinkwasser kontrolliert
werden.

Statement der Ciba-Geigy in den 1960er Jahren „Wir waren es nicht, wir haben
nur Bauschutt abgeladen."

1979, in einer Sendung des Südwestfunks ist man vorsichtiger:

SWF-Reporter: „Fühlen Sie sich mitverantwortlich für den Giftmüllskandal von
Grenzach-Wyhlen?

Ciba-Geigy: „Wirfühlen uns insofern mitverantwortlich, als dass von Seite der
Ciba-Geigy nicht ausgeschlossen werden kann, dass in den Jahren 1957/58 bis etwa
1960 Produktionsabfälle aus schweizerischen Werken in diesem Raum abgelagert
wurden."

SWF-Reporter: „Können Sie noch heute feststellen, was genau abgelagert
wurde? "

Ciba-Geigy: „ Genau feststellen können wir es nicht mehr, weil die Dokumente,
die wir ja nur 10 Jahre (!) aufbewahren müssen, vernichtet wurden und weil früher
über die Abfallbeseitigung nicht so minutiös und genau Buch geführt wurde. Man
hat damals noch keine Giftlisten geführt."

SWF-Reporter: „Das heißt, es können auch heute noch hochgiftige Stoffe vergraben
sein?"

Ciba-Geigy: „Hochgiftige " Stoffe würde ich nicht sagen, aber es können (!) Stoffe
darunter sein, die sicher nicht ins Trinkwasser gehören."

Dr. Trudpert Meder, ehemaliger Personalleiter der Ciba-Geigy, der bei den Besprechungen
zugegen war, der aber aus falsch verstandener Rücksicht geschwiegen
hatte, äußerte sich nun.

167


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0169