http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0180
Abb. 7: Kiesgrube Herrmann (Kesslergrube); der 1954 aufgestaute Rhein lässt
den Grundwasserspiegel steigen. Die Kiesförderung wurde eingestellt.
Zur Art der Altlasten führt Richard Hürzeler, im Roche-Management weltweit
zuständig für Altlasten, in einem Interview mit der Basellandschaftlichen Zeitung
im April 2016 aus:
[...] Die chemischen Abfälle im Roche-Perimeter seien typisch für die Pharmaindustrie
, erklärt der Altlasten-Manager. Sie stammen vornehmlich aus dem Roche-
Werk in Grenzach. Die Abfälle aus Basel seien überwiegend nach Bonfol und Kölli-
ken gegangen, wo man ebenfalls saniert.
Der Giftmüll im unmittelbar angrenzenden BASF-Perimeter stammt dagegen eher
aus der Farbenproduktion und ähnlichen Zweigen der chemischen Industrie.
Das vorbildliche Konzept der Roche AG
Der der Roche zugehörige Teil der Grube liegt in Perimeter 1, also im Westen
direkt am Heerweg. Die Roche hat im November 2013, nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten
, begonnen den Inhalt der Grube vollständig und zusätzlich freiwillig
Teile von Perimeter 3 im nordwestlichen Teil zu sanieren, obwohl dort wenig
Altlasten zu erwarten sind. Die Fläche der Perimeter 1 und 3 beträgt 14 000 m2.
Der Aufwand für den Totalaushub ist beträchtlich. Das Aushubmaterial wird unter
einem Dach, einer sogenannten luftdichten und schallgedämpften Einhausung, ausgehoben
und auf Schiffen, für die extra ein Anleger gebaut wurde und auf LKWs
in gasdichten und verstärkten Containern zur Beförderung mit der Eisenbahn nach
Weil gebracht. Die Bahn transportiert das Material zur thermischen Vernichtung in
Deutschland und den Niederlanden. Als finale Maßnahme wird die Grube mit sauberem
Kies und Humus aufgefüllt.
Alle Aktivitäten werden von Fachleuten und Behörden begleitet. Veranschlagt
sind Kosten von insgesamt 240 Millionen Euro.
Die Sanierung wird von einer Ausstellung zur Geschichte der Kesslergrube flankiert
. Interessierte Bürger erfahren hier sehr viel über geplante Maßnahmen. Sogar
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