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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 41
(PDF, 43 MB)
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Nun ruft der Hirt noch aus dem Grab:
Ach Schäflein, steh' vom Bösen ab!
Ja, bis ans End' nur Gutes thu'
Und wünsche mir die ewig Ruh'.

Es folgt dann in Latein das Chronogramm, das ich schon in dem
Aufsatz über das Epitaph des Grafen Maximilian Franz besprochen
habe. („Ortenau", Heft 26, S. 139.)

Wohl in bewußtem Gegensatz zu Schallers Grabmal und seiner
Inschrift sind die schlichten, kleinen Grabsteine für seine Nachfolger
als Stadtpfarrer gehalten, die ebenfalls an der Kapelle zu sehen
sind. Es sind dies Dekan Carl Schumacher („er stand der hiesigen
Seelsorge 36 Jahre mit größtem Eifer vor und starb in seinem
80. Alters]., den 31. Juli 1825"), Dekan Karl Jung, gest. 26. 9. 1846 im
46. Lebensjahr, und Dekan Josef Kurz, gest. 22. 2. 1872 im 74. Lebensjahr
.19)

Der Haslacher Friedhof birgt aber auch das Grabdenkmal eines
Haslacher Bürgers, dessen Enkelin für einen ganz Großen in der
deutschen Dichtkunst von schicksalshafter Bedeutung war, nämlich für
Nikolaus Lenau (1802— 1850). Er verzehrte sich in hoffnungsloser
Liebe zu Sofie Kleyle20) und weihte ihr all sein Sinnen und Denken.
Ihr Vater Joachim Kleyle war in Haslach geboren und starb in
Wien als hoher kaiserlicher Beamter. Der Großvater gleichen Namens
war Kaufmann in Haslach, weshalb sich auf seinem Grabmal
an der Friedhofmauer das Zunftzeichen der Kaufleute, ein Anker,
befindet. Er starb hier am 6. 7. 1784.

Auch der Freund und warmherzige Biograph des großen deutschen
Malers Anselm Feuerbach, der kunstsinnige Julius Allgeyer, stammte
aus Haslach. Sein Vater war Amtsrevisor und starb am 17. 10.1833.
In der Nähe seines Grabdenkmals befindet sich auch der Grabstein
für den Begründer der Zeller Steingut- und Porzellanfabrik, Franz
Anton Burger, der in seinen letzten Lebensjahren Bürgermeister in
Haslach war und hier am 6. 10. 1830 starb. Wenn sich auch unser
einheimischer Volksschriftsteller Hansjakob in seiner eigenwilligen
Art nicht im hiesigen Friedhof, sondern in Hofstetten auf einem
Hügel in der Gruft der Grabkapelle, die er sich jahrelang vor seinem
Tode erbaute und wo er nun seit 33 Jahren ruht, begraben ließ, so
erstellte er doch seinen Eltern auf dem hiesigen Friedhof ein sehr

19) Hansjakob hat Schaller und Schumacher in seiner Familienchronik „Meine Madonna" S. 157 f,
Jung in .Aus meiner Jugendzeit" S. 192 und Kurz in .Aus meiner Studienzeit" S. 23 ein kleines
Denkmal gesetzt.

20) .Mein Heimatland" 1940.

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