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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 56
(PDF, 43 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0056
Straßburg und das Unterelsaß rühmt. — Anfang September beklagt
Gaisser das Ausgehen des aus Oberkirch bezogenen Weinvorrats
, infolge des starken Verbrauchs (im Kloster von Villingen):
durchschnittlich alle 10 Tage 1 ganz. Saum (= 4/4 = c. 150 Ltr.)
verbraucht. Der Eintrag vom 7. September ist für das Kapitel
„Weinverbrauch" so bezeichnend, daß er möglichst vollständig hier
wiedergegeben werden soll: 1. „Vinum ex Oberkirch allatum deficit
(der aus Oberkirch beigeführte Wein geht aus): ist 5 Sohm (Saum),
welcher intra (innerhalb) 50 tagen aufgezört worden, alzeit in 10 tagen
1 Sohm, und ist darbey nit geblieben, sond. nebent her auch ander
Wein aufgegangen. Causa liberialioris haustus fuit (Ursache): 1. prae-
sentia complurium confratrum (Anwesenheit mehrerer Mitbrüder)."
2. Concursus hospitum et peregrinantium solito maior (Zusammenströmen
von Gästen und Freunden, das größer als sonst). 3. Liberaleres
expensae propter extraordinariam copiam vini (allzu freigebige
Austeilung wegen außerordentlichen Weinvorrats). Wo viel
ist, gibt man desto reichlicher aus." 9./10. Sept., „Vertex Aleman-
niae, sc. montana Hercyniae", d. h. die Scheitelhöhe Alemanniens
( = Schwabens) oder die Gebirgskämme des Schwarzwaldes
sind von den Wälderbauern besetzt, die den aus Württemberg nach
dem Kinzigtal (über den Kniebis?) durchziehenden kaiserlichen (!)
Truppen bewaffnet entgegentreten.

Wieder ist Gaisser von Mitte Juli 1637 an Badegast in Rip-
p o 1 d s a u , aber die Gegend wird bald, schon im Spätsommer 1637,
unsicher infolge des erneuten Vordringens der schwedischen Partei
unter Herzog Bernhardvon Weimar vom Elsaß aus. Unterm
2. September 1637 verzeichnet Gaisser den siegreichen Vorstoß
desselben gegen Mahlberg und Ettenheim, woselbst am
4. ein lebhaftes Gefecht zwischen Kaiserlichen und Weimaranern
stattfindet. Als Folge des in der oberen Ortenau und im Breisgau
neu auflebenden Krieges vermerkt er für September die Flucht von
Mönchen von Ettenheimmünster. Der Abt folgt anfangs
Mai 1638 nach Villingen, wo sich auch zwei „doctores aus Freiburg
i. Brg. quasi exules" (als Flüchtlinge) einfinden (wohl Universitätsprofessoren
). —■ Ende Januar 1638 wird ein Franziskanerpater aus
Rottweil nach T r i b e r g berufen als geistlicher Beistand für mehrere
Personen, die wegen Hexerei oder Zauberei am 27. Januar hingerichtet
werden, u. a. ein 80jähriger Greis aus Rohrbach (bei Furtwangen
) und eine ganz arme Frau aus dem Kinzigtal, als Schuldige
an einem großen Pferdesterben bei den Kaiserlichen (v. Gailingisches

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