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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 102
(PDF, 43 MB)
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doch wasserhaltend, luftdurchlässig, erwärmt sich rasch und ist mit
gärungswichtigen Nährsalzen gemischt. In manchen Gewannen finden
sich angeschwemmter Kies, Sand und Schlick. Die Bewässerung
geschieht durch die trägfließenden Bäche Grün-, Sand-, Dorf-,
Stein-, Sulzbach und den Mühlkanal, die zeitbedingt durch umfassende
Stauanlagen hervorgerufen und geregelt wird. Der langsam
fließende Sulzbach und undurchlässige Lehmschichten im Untergrund
verhinderten Jahrhunderte lang ein Absinken der bei heftigem Regen
auftretenden Nässe, so daß wertlose Gräser, Moose, Schilf und Binsen
die anliegenden Wiesen stark schädigten. Um den Ernteertrag zu
steigern, wurde die langjährige Versumpfung und Dauerverwässerung
südöstlich des Gänsbrüchelecks durch Melioration im Jahre 1919
beseitigt. Die notwendigen Kosten in Höhe von 35 0Q0 RM trugen
Staat, Kreis und Gemeinde gemeinsam. Dadurch konnte eine umfangreiche
landwirtschaftliche Nutzungsfläche gewonnen werden.

überaus reizvoll und malerisch ist das landschaftliche
S c h a u b i 1 d , ostwärts nach dem blauschimmernden Schwarzwald,
wo Fremersberg, Yberg und Schartenberg traumverloren mit ihren
turmgekrönten Wipfeln grüßen und der erloschene Altvulkan bei
Varnhalt den weißgelblichen Pinitporphyr in einem hochwandigen
Steinbruch zeigt. Westwärts hebt sich der niedere Kamm der nahen
Vogesen und das pfälzische Hardtgebirge als abschließende Silhouette
ab.

Schön ist, Mutter Natur,
Deiner Erfindung Pracht,
auf die Fluren zerstreut.

Die bedeutungsvollen Flurnamen sind meistens alten Ursprungs
und erklären örtliche Gegebenheiten. Oft deuten die Gewannamen
auf den Übergang von Gemeinschaftsbesitz, Geschlechtsverwandtschaft
und Markgenossenschaft zum Privateigentum oder Hufenbesitz
, oft auf die Beschaffenheit des Bodens hin. Nach der Größe
des Bauernhofes richtete sich die Breite der Hufe, jenes schmalen,
riemenförmigen Landstreifens, Äcker und Wiesen, die dem Frühsiedler
der Sippe aus der Ortshufe oder dem Allmendbesitz durch
Ortsvogt oder den Heimburger zugeteilt wurde. Der bebaute Gemarkungsboden
bildete den Ortsetter.

Die 51 Weitenunger Flurbezirke, die 2 500 Grundstücke umfassen,
werden von einer 14,5 km langen Gemarkungsgrenze umschlossen.
Die heute noch gebräuchlichen Flurnamen seien hier in alphabetischer
Reihenfolge aufgeführt und gedeutet:

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