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ohne Diätgeld passiert, so fern er aber in einem Hauptgebäu begriffen
ist, bei welchem er die Direktion und Aufsicht führt, täglich
1 Gulden wie einem andern Baumeister, jedoch ohne das sonsten
gewöhnliche Fördergeld von denen Gesellen, gereicht werden solle.
Weswegen Ihr ihme eine ordentliche Instruktion zu entwerfen und
zuzustellen habt".
Salzmanns erster Auftrag wurde die Erstellung des sog. Neuen
B a u s in Donaueschingen. Salzmann ist hier nur Bauleiter, nicht, wie
bis jetzt immer angenommen wurde, auch Fertiger des Planes. Um
die Pläne hatte sich der Fürst eingehend gekümmert. Er hatte 1745
den Entwurf des Meßkirchers Franz Singer ebenso abgelehnt wie
1747 jenen eines ungenannten Meisters „gebürtig aus Tirol, dermalen
Baumeister zu Hausen vor Wald"; gleichfalls 1747 mißfielen
ihm die Risse des Donaueschinger Zimmermeisters Johannes Hohn-
egger, 1748 jene Franz Joseph Salzmanns, die vermutlich seinem
ersten Gesuch an den Fürsten beilagen. Zugrundegelegt wurden dem
Bauvorhaben vielmehr ganz neue Pläne, welche der Fürst von
Prag aus sandte. Leider ist ihr Künstler nicht genannt, und die Pläne
selbst sind nicht erhalten, dagegen zahlreiche Kostenvoranschläge
und Rechnungen der Handwerker, die unter Salzmanns Leitung arbeiteten
. Der neue Bau bedurfte — eine erstaunliche Leistung um diese
Zeit — lange Jahrzehnte keiner baulichen Nachhilfe. Salzmann hielt
auf Qualität!
Die Jahre der Wirksamkeit am Neuen Bau unterbrach während
des Winters 1749/50, in den Monaten des Baustillstands, ein vermutlich
vom Fürsten gewünschter Studienaufenthalt in Italien. Inzwischen
lag für Salzmann bereits ein'neuer Auftrag auf dem Arbeitstisch
: der Kirchenneubau in Steinach im Kinzigtal.
An weitern Kirchenbauten und -umbauten seien genannt :
1755 Oberwolfach, 1759 Jungnau, 1763 Haus ach (Instandsetzung
), 1771 Welschensteinach, 1774 Schenkenzell
, 1774 Ehingen bei Engen, 1779/83 Tannheim : Kirche und
Paulinerkloster, 1780 Haslach, Umbau und Erweiterung, 1785
Stühlingen, 1787 Immendingen.')
Die Reihe der Salzmannschen Profanbauten beginnt 1752
(Papiermühle in Löffingen) und wird 1756 gleichzeitig in Donaueschingen
und Hüfingen fortgesetzt. Hier errichtete Salzmann das
Zucht- und Arbeitshaus, in Donaueschingen das fürstenbergische
■t) Nichtfürstenbergische Kirchenbauten: 1768 die jetzige St. Landolinskirche inEttenheimmünster; 1768/74
ist Salzmann Bauleiter des Kirchen- und Klosterbaus D'Ixnards in St. Blasien; 1784 Kirche in Wurmlingen.
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