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in Lößböden, sprach Prof. Dr. Müller. Nach seinen Forschungen handle es sich
bei diesem Wort um eines aus der vorgermanischen Zeit, wobei als sicher anzunehmen
sei, daß die Alemannen bei der Landnahme die vorgefundenen Siedlungen
übernommen hätten. In launiger und humorvoller Weise machte Dr. Ferdinand
fesselnde Ausführungen über Bestreitung der Zuständigkeit und Grenzzwischenfälle
um Ettenheim, indem er an Hand von Beispielen aufzeigte, zu welchen grotesken
Zuständen die territoriale Zerrissenheit im 17. und 18. Jahrhundert führte.
Während dem Mittagessen, das an einer langen, festlichen Tafel eingenommen
wurde und an dem viele Mitglieder teilnahmen, sprachen Dr. Kähni zu Ehren von
Frau Batzer, Dir. H o 11 e r als Vertreter des Schauinslandvereins, Dir. Stemmler
im Namen der Ehrenmitglieder; Prof. Dr. B i e h 1 e r gab einen kurzen Bericht
über Joseph Loreye, einen fortschrittlich gesinnten und liebenswerten Mann, den
nachmaligen Direktor des Rastatter Lyzeums, und Fritz Broßmer erfreute uns
mit einigen Proben seiner launigen Mundartpoesie.
Nach dem Mittagessen im Gasthaus zum „Pflug", das übrigens dem Wirt alle
Ehre machte, fand bei strahlender Herbstsonne ein Rundgang unter der sachkundigen
Führung von Dr. Ferdinand statt, wobei die Teilnehmer, denen sich Mitglieder
des Schwarzwaldvereins Lahr zugesellten, mit den geschichtlich wertvollen
Sehenswürdigkeiten aus der reichen Vergangenheit der Rohanstadt bekanntgemacht
wurden.
Ein gemütliches Beisammensein im „Deutschen Hof" bildete den Abschluß der
trefflich vorbereiteten Tagung.
Der „Ettenheimer Heimatbote" brachte in seiner Festnummer unserem Verein
ein herzliches Willkommen mit Beiträgen von Dr. Ferdinand, Fritz Broßmer (besonders
seinem Römerfund mit verbo tene aus verbotener Weg) und einem Willkommgruß
von O. Stemmler.
Mit Februar 1951 wurden die eingegangenen Manuskripte gesichtet, durchgearbeitet
, eingereiht und zum Druck bereitgestellt. Im Mai konnte mit dem Druck
der Korrekturbogen begonnen werden.
Bleichheim, den 10. Mai 1951.
Dr. A. Staedele
Schriftführer
Herr Friedrich Stengel
Dekan i. R.
ist am 1. Juni im Alter von fast 84 Jahren in seiner Heimat
Lichtenau gestorben. Eine Würdigung seiner Verdienste
wird im nächsten Jahresheft erfolgen.
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