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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 27
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0027
„Hier ruhe dein Gebein,

bis dein Vergänglichsein

anziehet Unvergänglichkeit

und dein Sterbliches die Unsterblichkeit198)."

Am 1. März 1622 wurde Christoph Meyer zum Abt gewählt
. Am Tag seiner Abtsweihe „sah man das Feuer im Elsaß
brennen", denn aus der Pfalz war der verwegene Söldnerführer und
illegale Graf Mannsfeld plündernd und sengend bis Hosheim gekommen
.

In diesen Tagen sprengten aus dem Oberelsaß zwei Reiter über
den Rhein, Karl Ludwig Graf zu Sultz und Georg Rainer von Schauenburg
. Sie brachten dem Markgrafen Wilhelm die kaiserliche „Immission
" nach Stollhofen, die ihn endgültig in seine Erblande einsetzte
. Sie kamen in einem stattlichen Reiterzug nach Schwarzach,
wo der Abt, der Konvent und die Petersleute sie empfingen; von der
Vorhalle des Münsters las der „Cantzlar Isaac Vollmar" den Huldigungseid
vor: „Wir angeloben mit Handtreu und schweren mit
leiblichem Eyd zu Gott dem Allmächtigen, dem Ehrwürdigen, Geistlichen
und Andächtigen Herrn Christophen, dieses Closters und
Gotzhauses Prälaten, unserm gnädigen Herrn gehorsamblich hold
und treu zu sein — wie auch dem Durchlaucht Hochgebohrnen Fürsten
Wilhelm, Marggraf zu Baaden und Hochberg, des Gotzhauses
Erb-Kastvogt, Schutz- und Schirmherrn — und für Schaden zu
warnen, Nutzen und Frommen zu werben und des Closters Renthen,
Zinß, Gülten und andere Dienstbarkeiten zu liefern und leisten als
Schirmuntertanen und des Prälaten Leibeigenen." Mit hochgehobener
Hand haben alle Petersleute den Eid nachgesprochen. Dann zog alles
ins Klostermünster zum feierlichen „Te Deum"199).

Der Durlacher war bös verärgert — wenige Tage später stieß er im
Unterelsaß zu Mannsfeld und sperrte daselbst sämtliche Schwarzacher
Güter, „des Gotzhauses fürnehmste Substanz und Unterhalt". Markgraf
Wilhelm zog mit 3000 Mann nach Kenzingen, um sich mit dem
kaiserlichen Hauptmann Sporen zu vereinen200).

Noch war es 1623 verhältnismäßig still in der Ortenau. Gegen
7000 Wallfahrer zogen am 2. Juli zur Lindenkapelle, wo sie im offenen
Feld knieten und den Himmel bestürmten; der Weihbischof von

198) Gallus Wagner, Schwarzadler Chronik, II.
"•) Badisch-Durlachische Prozeßschrift, Beilage 30.
ä0°) Vgl. Kast, Mittelbadische Chronik, 1934.

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