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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 28
(PDF, 59 MB)
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Konstanz segnete die Scharen — es war für die meisten der Sterbesegen201
).

Man möchte angesichts dieses Bildes ergriffen sein — aber da
lodern schon wieder kurz darauf ringsum die Hexenbrände, in Baden-
Baden, Steinbach, Bühl, Oberkirch, Stollhofen, Unzhurst und Großweier
. Wie gefesselt von Mächten, denen niemand widerstehen
konnte, schrieb damals der Markgraf: „ich kann nicht verhalten, in
was unglaublichen Ruin, armen, betrübten Stand, Desolation und
Devastion mein Markgravschaft gerathen202)." —

Im Jahre 1625 schrieb der Markgraf an den Abt: „Unsern Gruß
zuvor, Würdig Geistlicher, Lieber Andächtiger! Wir bitten, von dem
zu Ablegung derin vorübergegangenen Durchzügen aufs Kriegsvolg
angewendten Commiß bewilligten den halben Theil einzuziehen und
zu liefern203)." Der Abt verpfändete den Großzehnten von Moos und
Stollhofen an die Kinder des markgräflichen Oberlandeseinnehmers
und Gastwirts Ungemach in Baden gegen 1875 Gulden sowie den
jährlichen Zins von 94 Gulden und zahlte damit für die Abtei und
die Untertanen die seit 1607 noch schuldige Türkenschatzung und
Landessteuer von 400 Gulden sowie die erbetene Kriegszulage.

Zwei Jahre später war „dringlicher Landtag in Baden", dessen Abschied
auch „Michael Dußling, der Zeit Schaffner zu Schwarzach,
unterzeichnete". Zur Sprache kam, daß „Seine Römisch Kayserliche
Majestät Landt und Leut allergnädigst hat begehren lassen, Sr. Majestät
unterhabendem Kriegs-Volkh Musterplätz und Einlogierungen
neben andern nothwendiger Unterhaltung zu gestatten und zu geben
". Man entschloß sich aber anders nach dem Beispiel „der hochlöblichen
Schwäbischen Creyses Ständen und umb den getreuen
Untertanen ein unwiderbringlich Schad, Gefahr und Unheil zu ersparen
, zu einer zween und vierzig Monaths Kriegscontribution und
Beyhilfe von den Unterthanen — außerdem sein noch uf beschehe
Durzüg gegangener Unkosten von 2390 Gulden unbezahlt und dritthalb
tausend Gulden der dem Ambt Stolhofen wegen damahls abgereichter
Commiß". Für seine neuen Verpflichtungen benötigte der
Abt gerade den Rest der oben genannten Pfändungssumme204).

Um weiterer Not zu begegnen, tätigte Abt Christoph 1627 einen
Zinsverkauf „an die ehr und tugendsamen FrawenCatharinaReisterin,
Herrn Matthias Bachstadii Notarii und Burgers zu Straßburg ehelichen
Hausfrawen". Den Verkaufsbrief unterschrieben außer dem

Vgl. Kast, Mittelbadisdie Chronik, 1934.
«") Kast, Mittelbadisdie Chronik, 1934.

2o>) bis ms) Badisch-Durlachische Prozeßsdirift, Beilagen 51, 47, 70.

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