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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 152
(PDF, 59 MB)
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des Bogens sind enger gestellt und zeigen starke Schatten. Die Höhe
beträgt 28,5 cm, die Breite 38 cm (Abb. 27).

Neben dem als Gengenbachisch durch seine Wasserzeichen besonders
gekennzeichneten Papier brachte Steinhauser auch Papiere
in den Handel, denen die Herkunft im Paß und Geburtsschein ihres
Wasserzeichens nicht anzusehen war. In den alten Gerichtsprotokollen
haben wir wiederholt in Gengenbach Basler Papiere mit dem
Wasserzeichen des Baselstabs verwendet feststellen können, obwohl
Gengenbach eine eigene Papiermühle besessen hat. Das Basler Papier
mit seinem allgemein bekannten Wasserzeichen des Baselstabs, den
auch die weitverbreiteten Basler Münzprägungen trugen, war durch
die Jahrhunderte hindurch viel und weit verbreitet. Im Handel
rheinabwärts kam es nach Holland und von dort bis Bergen und
Drontheim in Norwegen. Es wurde aber auch nicht nur von benachbarten
Mühlen nachgeahmt, sondern Baselstabpapier wurde bis
nach Franken, Hessen, Westfalen, am Niederrhein, in Lothringen
und auf den Papiermühlen der Vogesen, im Sundgau und Burgund
und in der Schweiz nachgemacht.

Auch die Gengenbacher Papiermühle fertigte solches Baselstabpapier
, und zwar verschiedene Arten.

Wechselformen von 1802 und 1804 enthalten in Blatt a) zwischen
den Stegen die drei Buchstaben F. J. und St. und in Blatt b) einen
schönen Baselstab mit Mittelrippe und als Querstück einem mit der
Spitze nach oben gekehrtem Herz, zwischen den Stegen befestigt.
Die Bogen sind 35,5 cm hoch und 44 cm breit. Der Stab ist mit seiner
Biegung nach links gerichtet.

Die Herkunft dieser Papiere aus der Gengenbacher Mühle muß
noch durch das Aufsuchen in den Gengenbacher Akten sicherer
belegt werden.

Daß das Gefühl und Bewußtsein, mit Anwendung eines fremden
Wappens und Hoheitszeichens eine unlautere Fälschung zu begehen,
bei den Papiermachern vollständig verloren war, zeigt der Umstand,
daß der Gengenbacher Papiermüller nicht nur seinen vollen Namen,
sondern auch den nicht Basler Ort der Mühle angegeben hat. Wie
zu seinem Gengenbacher Adlerwassei;zeichen, setzte Steinhauser
auch zu dem nachgemachten Baselstabpapier seine drei Namenzeilen.

Ein Formenpaar von 1792 enthält im ersten Blatt einen nach links
gewendeten Baselstab mit einem vollrunden Querstück zwischen
den glatten Seitenwänden. Dieser sitzt zwischen den Stegen in einer
gut und zierlich geformten Raute, die oben mit einem Vierpaß, unten
mit einer großen sechsbeerigen Rosette geschmückt ist und in den

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