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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 174
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Die mechanische Papierfabrik Gengenbach

Zur erreichbaren Vollständigkeit der Darstellung der Geschichte
des Gengenbacher alten Papierwerkes hätte eigentlich gehört, daß
auch der Übergang zur maschinellen Herstellung des bisher seit
Jahrhunderten mit der Hand an der Bütte geschöpften Papiers geschildert
worden wäre.

Wann die erste Papiermaschine zu Gengenbach aufgestellt und
woher sie bezogen wurde, ist nicht bekannt. Aus der Geschichte der
Papiermühle zu Schriesheim bei Heidelberg aber erfahren wir, daß
die dortige Papiermaschine durch Müller in Gengenbach erworben
worden ist. Dies dürfte in den 1840er Jahren gewesen sein, da aus
dem plötzlichen Aufhören der Gengenbacher Wasserzeichenpapiere
die Aufgabe des Büttenbetriebs, den die Maschine überflüssig macht,
gefolgert werden muß. Diese 1844 aus Schriesheim erworbene Papiermaschine
soll später nach Ungarn verkauft worden sein, wo sie bis
in die neueste Zeit Arbeit leistete. Die zweite Papiermaschine wurde
etwa in den 1860 er Jahren aufgestellt.

Die beim Eingehen des Unternehmens im Gebrauch gewesene
Papiermaschine war eine Langsiebmaschine mit 154 cm Siebbreite.
Es wurden auf ihr extra zähe Bücherpapiere, Kuvertpapiere, feine
Post-, Kanzlei- und Schreibmaschinenpapiere, Normalpapiere 4 a
und 4b sowie holzfreie Druckpapiere und Normalfrachtbriefpapiere
hergestellt.

Das Werk besaß auch eine eigene Linieranstalt, errichtet unter
Fritz. — Die verarbeiteten Rohstoffe bestanden in Zellulose, Strohstoff
und Papierspänen.

Wasserzeichen wurden zu Gengenbach im Maschinenpapier nicht
mehr angebracht, außer den gesetzlich vorgeschriebenen Schrift-
und Güteklassenangaben im Normalpapier.

Die Verarbeitung von Lumpen wurde Ende der 1890 er Jahre aufgegeben
. Sie wurden danach, als Halbstoff verarbeitet, bezogen.

Im Jahre 1902 fand zu Gengenbach eine Gewerbeaussteilung statt.
Dazu wurde ein Wasserzeichenpapier mit den Bildnissen von Großherzog
Friedrich und Großherzogin Luise von Baden hergestellt. Ob
sich davon Blätter erhalten haben?

Wie die ehemalige Papiermühle in der Anfangszeit ihr Papier für
den Druck nach dem benachbarten Straßburg geliefert hat, so wurde
auch von der mechanischen Papierfabrik als ein Hauptabnehmer
die bekannte Druckereifirma M. Dumont-Schauberg in Straßburg
mit Druckpapier versorgt. Weiter bezogen aus Gengenbach Druck-

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