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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 205
(PDF, 59 MB)
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Feind von dort her zu beunruhigen, der sich hier ebenfalls zurückzog. Bei dem
Angriff auf Tutschfelden verlor nicht nur ein Bürger (Jos. Wild) das Leben,
sondern es wurden auch mehrere schwer verwundet."

Eine gewisse Rolle spielte bei diesen Kämpfen die „Sandmühle" zwischen
Tutschfelden und Wagenstadt, noch auf Gemarkung Tutschfelden. Der Arzt und
Dichter Heinrich Gassert hat in einer 1913 erschienenen „poetischen Erzählung":
„Der Fähnrich von Freiburg und seine Braut", die ganzen Vorgänge in poetischer
Verklärung, aber offenbar in engem Anschluß an die historischen Ereignisse im
jambischen Versmaß geschildert.

V/. Bevölkerungsbewegung, Kriegsverluste

Die Bevölkerung von Tutschfelden hat seit etwa hundert Jahren immer um die
400 geschwankt. Jacob gibt in seinem Einwohnerbuch der Markgrafschaft Baden-
Durlach nach dem Stand des Jahres 1709 für Tutschfelden 18 Bürger und 6 Ledige an
(Seite 131). Nach den Seite 9 aufgestellten Verhältniszahlen würde dies eine Einwohnerschaft
von etwa 70 Personen ergeben. Auch damals machten sich offenbar
die Folgen des Dreißigjährigen Krieges noch geltend. Kolb (1816) gibt 60 Bürger an,
aus welcher Zahl man nur ungefähr auf die Gesamteinwohnerschaft schließen kann
(etwa 240—250). 1857 waren es 386 Einwohner, 1 kath.; 1885 404, 2 kath.; 1890
399 evangelische Einwohner; bei der Volkszählung' vom 16. Juni 1933 422 Einwohner
, 1 kath. — Die jetzige Einwohnerzahl beträgt 467, darunter 34 Flüchtlinge.

Die Gemeinde stellte 1939/45 72 Kriegsteilnehmer. Gefallen sind 15, noch vermißt
13, heimgekehrt 44. — Kriegssachschäden sind nicht eingetreten.

Aus Ringsheims Geschichte

Ringsheim ist nicht nur die südlichst gelegene Gemeinde des heutigen Landkreises
Lahr. Es liegt auch am äußersten Südrand der Ortenau, und zwischen
Ringsheim und Herbolzheim, etwa einen halben Kilometer südlich Ringsheim, beginnt
die Gemarkung Herbolzheim und damit der Breisgau. Während die Schicksale
Herbolzheims immer mit denen des vorderösterreichischen Breisgaues verbunden
waren, teilte Ringsheim die Schicksale der fürstbischöflich-straßburgischen
Herrschaft Ettenheim.

/. Ursprung und Name. Alteste Zeit

Seit wann Ringsheim als geschlossene Siedlung besteht, wissen wir nicht.
Alemannische Gräber, die im Gewann Weingart gefunden wurden, lassen ein
hohes Alter vermuten. Die Flurnamen „Herweg", „Howeg" (,,bi der hohen Straßen",
1341) deuten auf römische Heer- und Kriegsstraßen.

Graf R u t h a r d und seine Gemahlin Wisegard vergabten um 748 die Mark
Ettenheim teils (östlicher Teil) an das Kloster Ettenheimmünster, teils (westlicher
Teil) an den Bischof von Straßburg, der so auch in den Besitz von Ringsheim kam.
(So Kolb, Lexikon, Bd. III, Seite 111; die Frage der Ruthard'schen Schenkung ist
nicht ganz eindeutig.) Nach Krieger, Topographisches Wörterbuch, erscheint Ringsheim
unter den Bezeichnungen Ringesheim und Ringeshein (14. Jahrhundert),
Ryngisheim (1355), Ringssheim (1401), Rinczheim (1432) und Ringshein (1460). Im
Ortsverzeichnis des „Großherzogtum Baden" von 1885 (Verlag Bielefeld, Karlsruhe)
gibt Ruppert unter „Ringsheim" an, dieses tauche erstmals 993 unter dem Namen
„Rinka" auf; diese Bezeichnung habe ich sonst nirgends gefunden. — Der Name
ist als „Heim des Ringo" zu deuten.

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