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Der Pfarrkirch zu Haslach:
Der Boden zu belegen; der Kirchhof zu säubern; die Kirchtüren und ein Kasten
in der Sakristei beschließig zu machen; Seiler an die Glocken; die Uhr zu richten;
zum Taufstein ein Malenschloß, langer eisiner Riegel und ein rundes Brett über
den Taufkessel; wenigest 2 Altartücher, ein langes und kürzers; zu der Meß
Corporal und Purificatoria, Küssin und Opferkäntlin; ein Gießfaß in die Sakristei
und ein Weihwasserkessel; ein Betstein und Kerzen; Evangelibüchlein; dem Mesner
ein Chorhembd.
Der Pfarrkirch Mühlenbach:
Zwei Altartücher; ein Alb, Purificatoria, Corporale, Handtüchlin und Zwehlen;
ein geschecketes vielfarbiges Kelchtüchlin und dgl. Meßgewand; Kerzen und
Glockenseiler.
5. Ramstein an Fink in Straßburg.
Haslach, 22. Dezember 1643.
Die Naturaleinkünfte seien noch nicht eingegangen. Ramstein hat „jedoch gute
Hoffnung, die durstige Kehle werde mir bald erquickt, der Beutel gespickt und
der Magen ersättiget werden noch vor Ausgang dieses armseligen Jahrs".
0. Uber die Rückführung des nach Offenburg geflüchteten Reliquienschreins
berichtet Pfarrer Ramstein in Haslach unterm 2. September 1649 dem Rat und
Oberamtmann Wratislaus Fink in Wolfach:
„daß vorgestrigen Tags das größer Trüchlin der ermangelnden Heiltumben . . .
zu Offenburg erfunden, erhoben und glücklich wieder anhero gebracht worden.
Das Secretum ist zwar vidiert und mangelt der Schlüssel. Doch ist das Trüchlin
beschlossen und sonst ohnversehrt". Die Nachprüfung des Inhalts ergab „über die
200 mehrteils herrliche und ansehnliche Reliquien".
Ein tragischer Hofbrand in Niederwasser
am 9. Dezember 1741
Von Conrad Kaltenbach
In dem malerisch gelegenen Dorfe Niederwasser im Gutachtal, eine halbe Stunde
oberhalb Hornberg, stand bis zum Jahre 1928 unterhalb der Pfarrkirche ein
mächtiges Bauernhaus im alten Schwarzwald-Holzbaustil. Seit etwa 1800 war Haus
und Hof zweiteilig, d. h. von zwei Bauernfamilien bewohnt und bewirtschaftet.
An einem Werktagvormittag im Mai 1929 brannte das Haus auf den Grund
nieder. Beim Wiederaufbau wählte man zwei getrennt stehende Wohn- und
Ökonomiegebäude, das eine auf der alten Hofstatt, das andere in einiger Entfernung
abwärts, schräg herab vom Friedhof.
Das Hofgebäude — ein Bild davon ist noch in der Pfarrkirche auf dem Deckengemälde
erhalten — hatte beim Brand noch nicht ganz 200 Jahre gestanden.
Das frühere Gebäude war ebenfalls durch eine Feuersbrunst untergegangen: am
9. Dezember 1741 an einem Samstag, nachts zwischen 11 und 12 Uhr. Dabei waren
13 Personen — der Bauer Urban Fehrenbach mit seiner Familie — und gegen
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