http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0216
3) Das Thenn zum Tröschen sowohl belangend, der Länge als Breite oberhalb
in den Stadel, wie über Wald bräuchig, mit Flecklingen samt einer Einfahrt durch
den oberen Garten.
4) Eine Kammeren zur Abschwingen aufzubehalten, ober welcher Kammeren ein
andere Kammer vor die Kloster Knecht, wann selbige bisweilen hier was zu führen
hätten.
5) Einen völlig durchgehenden s. v. Stall und erschlagen, vor die s. v. Pferd,
auch Küh und anderes Rindvieh.
6) Alles, was in dem Stadel durchaus, sowohl auf dem Oberthenn als auch
außerhalb, so vill nöthig seyn wird, solle von ihme Meister belegt und gespriz%t
(gesprießt) werden, insonderheit allwo die Früchte gelegt, wohl gefälzet und zusammen
getrieben werden.
7) Auch ist er schuldig, Martin Kammerer, auf den Herbst oder zukünftiges
Frühjahr alles zu Schüben (in Ordnung zu bringen), was in dem ganzen Zehendt
Stadel zu Schüben nötig seyn wird.
8) Und letztlichen wan was in dem Accord sollte vergessen worden seyn, so
Zimmermanns Arbeith betreffen thäte, als Stiegen, Leiteren und dergleichen solle
der Zimmermeister verbunden seyn, selbiges zu verfertigen. Vor welche Arbeith
in allem zusammen, wann der Stadel nach Accordus aus gemacht, er Martin
Kammerer von dem Gottshaus zu empfangen haben 300 Fl. allhiesiger Rauherwährung
nebst einer Discretion von 5 Fl. ebenfalls auch rauher Währung dessen Ehefrauen.
Geben in Furtwangen die et admont supra,
Testatur P. Eugenius, Pfarrverweser,
Martin Kammerer, Zimmermeister.
Vom Jahre 1772 ist sodann eine „Rechnung aller Einnahm und Ausgab bey
Reparierung der Furtwanger Zehendtscheuer" vorhanden.
Die Gesamteinnahmen belaufen sich auf 234 Fl. 48 Kr., wovon der Abt3) 219 Fl.
48 Kr. beisteuerte und von Barbara Scherzingerin 16 Fl. bezahlt wurden ,,für wollen,
so sie von dem Gottshaus erkaufet".
Die Ausgaben auf Handwerksleute, Fuhrlöhne und Baumaterialien belaufen sich
auf 209 Fl. 9 Kr. Der Abschluß lautet:
„Wenn man die Einnahm a 235 Fl. 48 Kr. gegen
die Ausgab a 209 Fl. 9 Kr. berechnet wird,
zeiget sich dem Rechnungssteiler Receß verbleibe 26 Fl. 39 Kr., der mit dieser
Einnahme ein ganz gutes Geschäft gemacht hat." Bei den Ausgaben sind erwähnt
Mathias Fehrenbach, Spannmeister, Mathias Ganter, Schmied, dieser erhielt „für
Sperren und Nägel zu denen Draufkienern" 2 Fl. 30 Kr. Josef Hettich und der
„Seegerbauer", heute Sägenbauer, führen Material an. Für 16 „Schrägen Schindlen"
erhält Johann Wehrle 26 Fl. 40 Kr., ebenso Benedikt Dilger für 5 „Schrägen
Schindlen" 8 Fl. 40 Kr. Der Katharina Scherzingerin werden für „5 Schrägen auserlesene
Schindlen" 10 Fl. bezahlt. Außer Materialanfuhr sägt der Seegerbauer
verschiedene Gattungen Bretter für 4 Fl. 56 Kr., der Großhausbauer liefert Nägel
für 1 Fl. 12 Kr., und Martin Grieshaber erhält für 7000 „Schindlen" Nägel und für
400 Kopf Nägel 1 Fl. 45 Kr. Für „eynen Drunk denen Zimmergesellen" wird 1 FL
verausgabt. Der Rechnung angeschlossen sind die Quittungen der Handwerker,
Fuhrleute und Lieferanten.
Otto Straub
*) Der vorletzte Abt Cölestin Wahl von Ochsenhausen, am 16. September 1757 gewählt, trat am
20. Januar 1778 zurück.
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