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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 222
(PDF, 59 MB)
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Zwei Beiträge stammen aus dem Verbreitungsgebiet unseres Vereins: „Die
Oppenauer Stadtsiedlung und die Burg Friedberg" von Ratschreiber Josef B ö r s i g
und „Ferdinand Stein, der Geschichtsschreiber von Lahr (1791—1835)" von Landrat
i. R. Paul Strack.

Städtchen und Burg, Friedberg genannt, wurden erbaut auf Grund und Boden
des Klosters Allerheiligen, dem Erblehen seines Meiers Conrad, das Städtchen
als Einkehr-, Einstell- und Vorspannstation für den Kniebisübergang, aber auch zu
einem beschränkten Handelsverkehr, die Burg zur Deckung des Kniebiswegs und
der Stadtsiedlung, wohl auch zum Schutz des Klosters Allerheiligen.

Josef Ferdinand Stein wurde am 23. Oktober 1791 in Freiburg geboren, war
Klassenkamerad von Heinrich Schreiber, machte 1814 sein Staatsexamen und wurde
1822 nach Lahr versetzt, wo er sein Werk über Lahr und Umgebung schrieb.
Stein starb bereits 1835 als Regierungsrat in Freiburg und liegt auf dem alten
Friedhof begraben. Der Briefwechsel der beiden Freunde Stein und Schreiber ist
erhalten und befindet sich im Freiburger Stadtarchiv.

Geschichte des Oppenauer Tales von Ratschreiber Josef Börsig,
hei ausgegeben von der Stadt Oppenau, gedruckt bei G. Braun, Karlsruhe.

Gestützt auf Urkundenauszüge des früh verstorbenen Ratschreibers Josef Ruf
und angerufen, diese zum Leben zu erwecken, bemühte sich der Verfasser um die
Ergänzung des geschichtlichen Materials, aber auch um die Darstellung der in der
Vergangenheit ruhenden Gemüts- und Gemeinschaftswerte und Gemeinschaftskräfte
. Das Werk verrät eine außerordentliche Vertrautheit mit dem einschlägigen
Schrifttum und den verschiedensten Wissensgebieten, und der Verfasser hält auch
nicht zurück mit seiner eigenen Meinung und seinem scharf abgewogenen Urteil.
Hinweise auf geschichtliche Vorgänge und Verhältnisse der Nachbarschaft und
ergänzende Fußnoten heben das Verständnis für die geschichtlichen Grundlagen
des Tales und den wissenschaftlichen Wert des Buches, das aber nicht leicht gelesen
werden kann, sondern erarbeitet werden muß. Liebe zu seinem Tal hat dem
Herrn Ratschreiber die Feder geführt, Vertrautheit mit den örtlichen Gegebenheiten
kam ihm zu Hilfe; die Arbeit war ihm drängende Last, aber auch unaussprechliche
Beglückung.

Fülle und Mannigfaltigkeit des Stoffes verlangen und erlauben es dem Leser,
dieses oder jenes Kapitel herauszugreifen und zuerst zu lesen und zu verarbeiten,
z. B. „Der Bevölkerungscharakter, Sitte, Tracht, Mundait" oder „Der Kniebisweg
und seine Bedeutung für das Tal" oder „Die Siedlungsform" oder „Die außerbäuerliche
natürliche Erwerbsbetätigung". Ein anderer aber mag zuerst sich erkundigen
nach der Entstehung von Oppenau, der Markverfassung, der Stellung des Klosters
Allerheiligen, der Tätigkeit der Zähringer, der Herrschaft der Fürstbischöfe von
Straßburg. Wieder ein anderer wird fragen: wie wirkten sich denn der Bauernkrieg
und die Reformation im Oppenauer Tal aus? — Abbildungen, Schrifttumsnachweis
und Sachverzeichnis geben dem ungemein gründlichen Werk noch die nötige
Abrundung.

Albert Köbele, Dorfsippenbuch Grafenhausen, Kreis Lahr,
II. Teil, 1939—1951, im Selbstverlag des Verfassers.

Es war ein glücklicher Gedanke, dem I. Teil einen II. folgen zu lassen, denn
damit werden die Ereignisse und Geschehnisse der letzten zwölf Jahre festgehalten
als ein Vorbild für andere Gemeinden. Der Verfasser zeigt, wie der Bestand der
eingesessenen Bevölkerung sich grundlegend verändert hat: 67 Mitbürger sind gefallen
, 25 galten zur Zeit der Niederschrift des Buches als vermißt, 6 Personen
kamen in der Heimat ums Leben, annähernd 200 Heimatvertriebene sind zugezogen.
Außer den seit 1938 geschehenen Geburten, Eheschließungen und Sterbefällen und
namentlich aufgeführten Gefallenen, Vermißten und Zugezogenen berichtet das

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