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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 52
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Erhellung seiner Persönlichkeit sind die entscheidenden Wendungen,
die das Gesamtbild seines Lebens bestimmten. Alban Stolz ist am
3. Februar 1808 in Bühl in Baden geboren und am folgenden Tag
von Pfarrer Betz getauft worden. Sein Vater, Balthasar Alois Stolz,
war damals ein wohlhabender Apotheker in Bühl, der, gleich seiner
Gattin, einer geborenen Oser von Gengenbach, über die intellektuellen
Schranken hinausstrebte. Die Kinderzeit des späteren Theologen
fiel in eine neue, von Dichtern und Denkern des achtzehnten
Jahrhunderts vorbereitete Zeit der Humanität. Bei einzelnen Mitgliedern
der Familie Stolz äußerte sich dieser Anreiz der neuen Zeit
durch rege Anteilnahme an den politischen Bewegungen derselben.

Die Grundlage seiner umfassenden geistigen Bildung schuf Alban
Stolz in dem damals weit berühmten Gymnasium in Rastatt, in
welches er 1819 eintrat. Die Schule hat den jungen, strebsamen
Alban nur wenig gefördert, es sei denn, daß sie in ihm die Selbstbehauptung
und die Abwehr alles wesensfremden verstärkte. Anfang
September 1827 unterzog er sich dem Abitur. Während seines
Aufenthaltes in Rastatt ereilte ihn die Nachricht vom plötzlichen
Hinscheiden der Mutter am 24. Mai 1822 und seiner etwa sechs-
unddreißigjährigen Schwester Salome am 9. September 1823.
Dr. Julius Mayer vertritt die Meinung, daß es vielleicht gerade die
Erinnerung an die vorzüglichen Eigenschaften der Mutter und der
ältesten Schwester waren, die Alban Stolz im späteren Leben zum
Maßstab machte für die Anforderungen, die er im allgemeinen an
die Frauen zu stellen pflegte. An Stelle der verstorbenen Mutter trat
nun die Tante Viktor von Scheffels, die Gattin des bekannten Urkundensammlers
und Apothekers Ignaz-Ludwig Stolz, die sich besonders
der Erziehung des jungen Alban und dessen vier Jahre
älteren Bruders Franz-Joseph widmete.

Alban Stolz, der auch Apotheker werden wollte, sollte sich auf
Vorschlag seines Vaters mit dem Studium der Medizin befassen.
Von diesem Vorschlag erlöste ihn der Gedanke: „Dann doch lieber
an der Universität Freiburg Rechtswissenschaft" zu studieren. Im
Hause seines Verwandten, des Bankiers Krebs am Münsterplatz,
nahm Alban in der Mansarde seine Wohnung. Die Jurisprudenz
übte aber keine Anziehungskraft auf den Jüngling. Er interessierte
sich bei weitem mehr für historische und theologische Studien. Im
November 1832 erfolgte sein Eintritt in das Priesterseminar zu Freiburg
. Auch dort oblag der fleißige Student mit Ernst und Eifer dem
Studium der Theologie. Die theologische Grundlage seiner Bildung
und die Vorliebe für die Beschäftigung mit ausgesprochen religiösen

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