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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 55
(PDF, 56 MB)
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und finster, so daß dem Leser mehr Furcht als Vertrauen angeregt
werde.

Aber auch in den andern Gebieten der Volksliteratur fand Stolz
ein Tätigkeitsfeld. Besonders machte er sich an die Bearbeitung
einer Legende, die von jeher eine Lieblingslektüre des Volkes
gewesen ist. Eine liebevolle und eindringliche, volkstümliche Darstellung
des Lebens der „Landgräfin von Thüringen, der hl. Elisabeth".
Gestalten aus der deutschen Geschichte wußte Stolz in schlichtem
und doch packendem Erzählerstil vor allem der Jugend lieb und
vertraut zu machen.

Die pädagogische und volkserzieherische Begabung bei Stolz beeinflußte
den Stil und die Stoffwahl bei seinen Erzählungen, die, dank
ihrer Schlichtheit, den Weg in die weitesten Kreise des badischen
Volkes und namentlich auch zur Jugend fanden.

Von besonderer Eigenart sind die Reisebeschreibungen
von Alban Stolz. Den letzten Bändchen seiner Tagebücher fügte er
kleine Reisebeschreibungen und das „Wanderbüchlein vom Jahre 1848"
bei. In drei Bänden gab Stolz seine Tagebücher heraus. Der erste
Band, „Witterungen der Seele", umfaßte die Jahre 1842 bis 1848; der
zweite Band, „Wilder Honig", die Jahre 1849 bis einschließlich 1864,
und der dritte Band, „Dürre Kräuter", enthält die Aufzeichnungen
aus den Jahren 1864 bis 1869 und 1876. Zwei Werke von Alban Stolz
sind die Früchte seiner Tätigkeit als Lehrer der Pastoraltheologie
und der Pädagogik, die „Erziehungskunst" und die „Homiletik". Das
Buch über das Erziehungswesen erschien bereits 1873.Die,.Homiletik"
wurde erst nach seinem Tod bei Jacob Schmidt verlegt. Es würde
aber zu weit führen, im Rahmen dieser Betrachtung all die Kinder
Stolzscher Muse und die Früchte seines unermüdlichen Schaffens
zu nennen, weshalb hier nur einzelne, bis in unsere Tage dauernde
Werke als typisches Zeugnis für die Gestaltungs- und Schaffenskraft
des Meisters der Feder erwähnt wurden.

Eine Großzahl der Stolzschen Werke, die als „Gesammelte Werke
von Alban Stolz" in 21 Bänden herausgegeben wurden, fanden nicht
nur in Deutschland, sondern auch im Auslande weite Verbreitung.
Sie wurden in viele Sprachen übersetzt. Seine Werke sind jedoch
nicht nach heutigem Geschmack niedergeschrieben, und trotzdem
gehören sie zu den geistreichsten und innigsten, die unsere Literatur
besitzt. Heimatrecht in der Literaturgeschichte hat Alban Stolz verhältnismäßig
spät erhalten, da ein Großteil der Verfasser der kursfähigen
Bücher der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kein inneres
Verhältnis zu den Schriften des Kalendermannes gewinnen konnte.

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