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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 57
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Marie, Herzogin von Hamilton

1817-1888

Von M. Agnes Wolters

Im schattenreichen Klosterhof der Abtei Lichtental steht ein wichtiges
Denkmal altbadischer Geschichte: die sogenannte Fürstenkapelle
. Am 27. Oktober 1288, als der Herbst sein Gold über die
Gärten der Heißquellenstadt Baden-Baden gestreut hatte, stiftete der
greise Markgraf Rudolf I., der sich schon ganz nahe fühlte den
Pforten der Ewigkeit, durch Zuweisung seines Steinbacher Zehntanteils
die Lichtentaler markgräfliche Totenkapelle. Ein geheimnisvoller
, dämmeriger Raum, nur an sommerlichen Spätnachmittagen
von der westlichen Sonne wundersam verklärt! Hier ruhen die Toten
der badischen Herrscherfamilie, die von 1288—1424 aus dieser Zeitlichkeit
hinübergingen. Später konnten, wegen Uberfüllung, nur
noch Herzen beigesetzt werden, so das Herz des „Türkenlouis", gestorben
1707. Einmal jedoch sollte es noch möglich gemacht werden,
daß ein Glied der Fürstenfamilie dort die letzte Ruhe fand. Die
führende Schwester zeigt den Besuchern u. a. auch einen kleinen,
nach Norden vorgeschobenen Anbau, in dem ein freundlicher Marienaltar
steht. Links davon deckt eine eiserne Falltür eine ebensolche
Treppe, die in eine dunkle Gruft hinunterführt. Wer das Geheimnis
dieses finsteren Raumes ergründen will, muß eine Kerze anzünden
und behutsam die unbequeme Stiege betreten. Er findet drunten
einen sammetüberzogenen Sarg und eine Silberkapsel, die das Herz
der stillen Schläferin, der Herzogin von Hamilton, birgt.

Wer ist diese Frau? Und wie fand sie den Weg in das Mausoleum
der alten Markgrafen?

In Baden-Baden ist der Name Hamilton bekannt durch das sogenannte
„Palais Hamilton", Sophienstraße 1. Merkwürdig:
heutzutage schaut es, eingeengt in die Häuserflucht, eigentlich gar
nicht mehr vornehm aus! Doch es ist im Umbau begriffen, da es sehr
schadhaft geworden ist. Das äußere Bild des Gebäudes soll von allen
Seiten wieder den reinen Weinbrennerstil nach den Originalmodellen
des Karlsruher Landesarchivs aufweisen, die unschönen Um-

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