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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 113
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„Ortenberg die burch" zusammen mit den ortenauischen Reichsstädten
Offenburg, Gengenbach und Zell a. H. dem badischen Markgrafen
Rudolf IV.58). Aber auch dieser kann die Ortenau nicht halten.
Nach wenigen Jahren muß er sie, um bares Geld in die Hand zu
bekommen, an den Straßburger Bischof weiterverkaufen.

Die Burg Ortenberg
zum zweiten Male im Besitze der Bischöfe von Straßburg

Noch 1349 hatte König Karl IV. dem badischen Markgrafen die
Reichspfandschaft der Burg Ortenberg und der drei ortenauischen
Reichsstädte erneuert59). Doch schon zwei Jahre später gibt der König
die Genehmigung zum Ubergang der Pfandschaft an den Straßburger
Bischof Berthold von Bucheck™). Damit haben sich die Straßburger
Bischöfe zum zweiten Male — diesmal aber unter schweren finanziellen
Opfern, so daß Bischof Berthold für diese Erwerbung sogar
von den Straßburgern harte Tadelsworte einstecken mußte151) — auf
der Burg Ortenberg festgesetzt. Damit beginnen 200 Jahre Straßburger
Rechte an Ortenberg. Erst 1556 wird der Straßburger Bischof
endgültig auf seine Rechtstitel an Ortenberg verzichten.

Auf der Burg am Austritt des für den Handelsverkehr der Stadt
Straßburg sehr wichtigen Kinzigtales62) sitzen von nun an die vom
Straßburger Bischof eingesetzten Vögte von Ortenberg. Sie werden
von den Bischöfen fast durchweg aus den niedersten Adelsschichten
genommen und meist nach einem Amtsjahre wieder durch andere
ersetzt01). Die Burg wird also von den Bischöfen in straffer Abhängigkeit
gehalten und auch verschiedentlich als Aufenthaltsort benutzt64).
Eine königliche Erlaubnis von 1365, die ganze Pfandschaft an den

5B) Fester, Regesten der Markgrafen von Baden. I. nr. 930, 932. — Krieger, Topogr. Wörterbuch
Baden. II. 435. — Schoepflin, HZB. III. S. 336 f. II. S. 45.

59) Fester, Regesten der Markgrafen von Baden. I. nr. 1060. — Schöp [1 i n , HZB. V. nr. 262.
S. 434 ff.

") Fester, Regesten der Markgrafen von Baden, nr. 1087, 1090, 1092. — Schöpflin, HZB. V.
nr. 266. S. 440 ff. —Krieger, Topogr. Wörterbuch Baden. II, 435. — Würdtwein, NSD. VII.
S. 259 ff. nr. 87. — Fr. v. Weech, Kaiserurkunden des GLA. Karlsruhe (ZGO. NF. 1. S. 340. nr. 296).—
Closener, Chron. Straßburg. I. S. 93 (Deutsche Städtechron. Bd. 8). — Chronik von Schuttern
(M o n e , Quellensammlung bad. Landesgesch. Bd. III. S. 126). — J. Fritz, Territorium Straßburg.
S. 154 f.

sl) J. Fritz, Territorium Straßburg. S. 213.

K) Die straßburgische Chronik des elsässischen Humanisten Hieronymus Gebwiller. I, 3. (hg.
K. S t e n z e 1 , 1926. S. 49 f.).

M) Vgl. die Vogterwähnungen bei Krieger, Topograph. Wörterbuch Baden. II. s. v. ,,Land-
vogtei Ortenau". — UB. Straßburg. V. nr. 482, 638. VI. nr. 569, 699, 911, 1022, 1625, 1626. VII. nr. 2739,
885, 913.

") Bischöfliche Aufenthalte aul der Burg Ortenberg: UB. Straßburg. V. nr. 511, 669, 880, 1138,
1169, 1170 (1354—1374).

8 Die Ortenau

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