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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 172
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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1620 landgräflicher Obervogt in Neustadt im Schwarzwald und ist
vermutlich identisch mit dem Gräflich-Helfensteinischen Rat und
Landschreiber in Meßkirch142).

Sein Sohn Johann Vratislaus wurde auf Ostern 1646 als
Fürstenberg-Meßkirchischer Sekretär und Registrator angenommen143
) und im Jahre 1650 zum Kastenvogt in Meßkirch ernannt.
Bezeichnend für die schlechten Besoldungsverhältnisse in dem verarmten
Lande ist ein Vorfall auf einer von ihm im Auftrag der Herrschaft
unternommenen Reise nach Delsberg: zu seinem großen Verdruß
wurde er in Frankreich nur „pauvre Jean" genannt, wie er am
25. September 1650 an die damals in Rom weilenden Grafen Franz
Christoph und Froben Maria berichtete. 1653 wurde er Vogt in
Neuffra und 1658 zum Obervogt der beiden gundelfingischen Ämter
Neuffra und Hayingen befördert. Er hat jedoch diesen Posten später,
vielleicht aus Familienrücksichten, aufgegeben und die Stellung eines
Oberamtmanns des Klosters Petershausen in Uberlingen angenommen
und erwarb daselbst 1660 das Bürgerrecht144). Da ihm nebenbei
unterm 13. Februar 1668 die Verwaltung des Fürstenbergischen
Kastens in Überlingen übertragen wurde, muß dieser Dienstwechsel
im vollen Einverständnis mit seinem bisherigen Dienstherrn erfolgt
sein. Seine Tüchtigkeit als Verwaltungsbeamter bewährte sich vielfach
, namentlich in den schweren Jahren des Pfälzer Erbfolgekrieges.
Zur Belohnung wurde er von Kaiser Leopold I. d. d. Wien, 16. Dezember
1693 in den erblichen Adelsstand mit dem Zusatz „von
Lempenbach" erhoben145) und damit der Begründer der adeligen
Linie des Geschlechts, das im Mannesstamm ausgestorben sein
dürfte146).

Aus seiner Ehe mit Sabina Oswald (Oschwald), die ihren Gatten
fünf Jahre überlebte und am 30. Juni 1703 im Alter von 69 Jahren
zu Überlingen starb, hatte er mehrere Kinder, drei Söhne und vier
Töchter. Nahe verwandtschaftliche Beziehungen von ihm oder seiner
Gemahlin bestanden offenbar zu dem bekannten und angesehenen
Geschlecht der Vogler in Engen, wenn auch die Art der Verwandtschaft
nicht bekannt ist147).

>") OBGeschlB. II, S. 486. Meßkirch gehörte den Grafen von Zimmern, kam durch Erbschaft an die
Grafen von Helfenstein und fiel nach deren Aussterben 1626 an Fürstenberg.
143) F.-F. Archiv. Dienerakten, Le. 6, Joh. Vratislaus Lemp.

lu) Bürgerannahmebuch 222. Für das Folgende habe ich dem Vorstand des Stadtarchivs Uberlingen
Dr. Semler zu danken, der mir wertvolle Auskünfte erteilte.
•») OBGeschlB. II, S. 486.
"•) Siehe Tafel V.

14T) In einem Brief vom 2. August 1653 an den Landschaffner Franz Vogler in Hüfingen (F.-F.
Archiv., Dienerakten Vo. Nr. 9, Franz Vogler), den er mit ,,Herr Vetter und Bruder" anredtt, schreibt

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