http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0179
grünem Dreiberg, 2 und 3 in Silber rote Schrägrechts- bzw. Schräglinksbalken
; auf gekröntem Turnierhelm zwischen zwei rot-silbern
übereck geteilten Büffelhörnern der rote Stier wachsend; Helmdecken
rot und silbern.
7. Lipp
Als Nachfolger des Landschaffners Jakob Finckh in Wittichen171)
begegnet uns daselbst seit 1594 Landschaffner Benedikt Lipp, über
seine Herkunft und seinen früheren Lebenslauf schweigen sich seine
Dienstakten172) aus. Wahrscheinlich war das Geschlecht in der Baar
beheimatet, wo der Name Lipp, Lipps im 16. Jahrhundert verschiedentlich
urkundlich belegt ist173). In Wolf ach kommt er erstmals um
1600 vor174).
Benedikt Lipp erhielt von Erzherzog Ferdinand von Österreich
d. d. Innsbruck 25. Oktober 1581 einen Wappenbrief; er war damals
Kaiserlicher Notar175). Erst 1594 trat er in landgräflich-fürsten-
bergische Dienste und bekleidete über zwölf Jahre das Amt eines
Landschaffners in Wittichen. 1607 wurde er zum Rat und Obervogt
der Herrschaften Blumberg und Möhringen ernannt und ihm als
Dienstsitz das Schloß in Blumberg zugewiesen. Schon damals gab es
Wohnungsschwierigkeiten; in einer Eingabe vom 9. Oktober 1607
beklagt er sich, daß sein Amtsvorgänger Obervogt Wolff Dietrich
W u r m s e r sich weigere, vor dem St.-Georgs-Tag (23. April) auszuziehen
. Auch dienstlich waren die Verhältnisse, zum Teil durch
seinen Vorgänger Wurmser mitverschuldet, schwierig. Es war nämlich
zwischen dem Frauenstift Lindau und Fürstenberg zu Streitigkeiten
wegen des Zehnten in Riedöschingen gekommen170), wobei es
dem Obervogt oblag, die Interessen seines Dienstherrn gegenüber
dem Stift zu wahren und bei den langwierigen Verhandlungen, die
erst am 18. September 1613 mit einem Vergleich zwischen dem Grafen
Christoph und dem Stift endigten, mitzuwirken. Die folgenden
Jahre dürften ihm eine ruhigere Amtsführung erlaubt haben, wenn
er auch noch die ersten Jahre des Dreißigjährigen Krieges erlebte,
der sich aber erst später auf das Oberrheingebiet ausdehnte. 1623 erlag
Obervogt Lipp in Blumberg einer tödlichen Krankheit.
"') Siehe oben ,,Finckh", 33. Heft, S. 30.
17!) F.-F. Aren. Dienerakten, Li. 14, Benedikt Lipp.
m) E. Nied, Südwestdeutsche Familiennamen. 1938. S. 20.
"') Disch, Wolfach, S. 479.
™) OBGeschlB. II, S. 518.
Heim, Riedöschingen während seiner Zugehörigkeit zum Stifte Unserer Lieben Frau zu Lindau.
Sehr. d. Ver. f. Gesch. d. Baar. 1931. 18. Heft, S. 207 ff.; A. Schey, 450 Jahre schollensässig. Mein
Heimatland. 28. Jahrgang. 1941. S. 369.
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