Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 185
(PDF, 56 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0185
des Landschaffners Andreas Schnetzer in Wolfach, ein. Aus dieser
Ehe entsprossen zwei weitere Kinder Christian Friedrich und Anna
Magdalena.

Bei dem Tode des Vaters lebten nur noch diese beiden jüngsten
Kinder, die unter die Pflegschaft des Bürgermeisters Hans Jacob
L a b a zu Bräunlingen kamen, und deren Stiefschwester Maria
Eleonora20Ue) aus erster Ehe.

Der aus erster Ehe stammende Sohn Johann Simon, der 1637
als Knabe die Freiburger Universität bezog201), ist schon früh, vor 1647,
unter Hinterlassung eines Testaments, in welchem er seinen Vater
als Erbe seines mütterlichen Vermögens einsetzte, gestorben"02).
Mehr wissen wir über seine Schwester Maria Eleonore, die
im Jahre 1647 den Ehebund mit dem damaligen Schaffner des Hochstifts
Straßburg und gräflich-königseggischen Amtmann in Eschau
(Elsaß) Andreas Schaid (Scheidt) schloß2"'). Schaid war ein
ehrgeiziger, stolzer Mann, rechthaberisch und habsüchtig, der viel
Zwistigkeiten mit seinen Vorgesetzten und Verwandten hatte. 1649
war er Amtsschaffner des Hochstiftes Straßburg in Oppenau und
erreichte in dieser Stellung seine Nobilitierung durch Landgraf
Friedrich Rudolph von Fürstenberg2"4). 1658 wurde er Reichsschultheiß
in Gengenbach2"5), mußte aber nach einigen Jahren wegen
Streitigkeiten mit Rat und Bürgerschaft dieses Amt aufgeben. Im
Jahre 1673 erwarb er von der Witwe des Oheims seiner Frau
Dr. Benedikt F i n c k h das freiadlige Gut Gröbern bei Zell a. H.2"6),
wo er 1675 verstarb. Seine Erben setzten ihm, seiner Ehefrau und
seinen Kindern 1693 ein wappengeschmücktes Grabmal auf dem
Friedhof in Zell a. H.2"7).

Erst hundert Jahre nach Christian Sandhaas finden wir wieder
einen des Geschlechtes als fürstenbergischen Beamten: Franz

:8°e) Inventar vom 19. Februar 1657.
n%) Mayer, Matr. S. 897.

Das führte zu Erbstreitigkeiten zwischen Christian Sandhas und seinem Schwiegersohn Andreas
Schaid; vgl. dessen Eingabe vom 23. Mai 1649 in den Personalakten des Simon Finckh.
!03) Heiratsabrede vom 3. September 1647; Personalakten Simon Finckh.

K. S. B a d e r , Zur Lage und Haltung des schwäbischen Adels am Ende des alten Reiche«.
Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte, V. Jahrgang, 1941, S. 348.
m) Krieger, Topographisches Wörterbuch von Baden, Bd. I, Sp. 692.

»•) Siehe oben ,,Finckh"; Disch, Zell, S. 343; D e r s., Gröbern, in ,,Die Ortenau", 21. Heft,
1934, S. 384.

»•') Badische Kunstdenkmäler, Band VII, S. 567; Disch, Zell, S. 226. Das Wappen
auf diesem Grabstein zeigt im Schild einen geflügelten Greifen mit Ähren in den Pranken. In dem von
Andreas Schaid vor 1649 geführten Siegel besteht dagegen das Wappen aus einem gespaltenen Schild,
rechts zwei gekreuzte Holzscheite, links ein aufrechter Löwe; Helmzier: wachsender Löwe mit zwei
gekreuzten Scheiten in den Pranken.

185


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0185