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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 187
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0187
Aus Bleichheims Vergangenheit

Von Alfons Staedele

Als Grenze zwischen der Breisgaugrafschaft und der Gaugrafschaft der Ortenau
wird die Bleich genannt, ein rechter Nebenbach der Elz. Die Bleich, die nach
der Karte des Schwarzwaldvereins (Blatt V, Kaiserstuhl—Emmendingen) vom
Streitberg kommt und sich am Ende des Muckentals mit dem Bleichbach vereinigt,
der in der Nähe vom Grubhof entspringt, wird als Grenzbach erst 1155 erwähnt.
Die Bleich bildete auch die Grenze zwischen Bistum Straßburg und Bistum Konstanz
. Dieser häufig genannte Grenzbach, z.B. 1366 als Pleychach, fließt mitten
durch B 1 e i c h h e i m , dessen Numerierung der Häuser auf dem nördlichen
Bachufer beginnt und auf der südlichen Seite des Baches mit Nummer 144 gegenüber
dem Haus Nummer 1 schließt.

Herrschaftsverhältnisse

Bleichheim, am Eingang in das liebliche Muckental oder Bleichtal gelegen,
erscheint zum ersten Male als Plaicha im Jahre 1275, als Bleicha 1301, 1335, 1341,
1342, 1346, 1350, 1353, Bleichen 1358, und gehörte zur Herrschaft Kürnberg,
die ihren Namen von der nahen Kürnburg erhalten hatte. Hauptort dieser Herrschaft
war Kenzingen; ferner zählten zu ihr Herbolzheim, Ober- und Niederhausen
, Bombach, Nordweil und Münchweier. Die Kürnburg, die zum ersten Male
1203 und dann 1219 erwähnt ist, wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts
von Burkhard I. von Osenberg erbaut und war der nördlichste Stützpunkt
der Üsenberger, die große Güter und ansehnliche Besitzungen hatten. Da in dem
Kampf um die deutsche Königswürde zwischen Albrecht von Österreich und Adolf
von Nassau der Üsenberger Rudolf III. letzterem die Tore der Stadt Kenzingen
geöffnet hatte, dieser aber unweit Mainz 1298 seinem Gegner unterlegen war,
mußte der Üsenberger die Herrschaft Kürnberg als österreichisches Lehen empfangen
. Die letzte Belehnung der Üsenberger mit der Herrschaft Kürnberg erfolgte
an Friedrich von Üsenberg im Jahre 1343 am St. Ulrichstag zu Wien durch
Herzog Albrecht von Österreich. Doch 1352 verkaufte Friedrich um 2440 Mark
Silber die Stadt Kenzingen mit der Herrschaft Kürnberg an Markgraf Heinrich IV.
von Hachberg, der die Kürnburg, Bleichheim, Altenkenzingen, Herbolzheim,
Münchweier und Burg und Dorf Weisweil erhielt. Friedrich behielt die Güter zu
Kenzingen, die Vogtei über Ober- und Niederhausen und das Dorf Nordweil,
das er 1353 auch an den Markgrafen verkaufte. Nach Friedrichs Tod 1357 erhob
der Markgraf, der dessen Schwester Anna zur Frau hatte, Ansprüche auf das

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