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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
36. Heft.1956
Seite: 120
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seiner Amtstätigkeit sind „die Underthanen dermaßen gepflanzt worden
, daß bey beschehener Landshuldigung (1665) in die 1500 Mann
das Homagium (Huldigung) geleistet haben". Eifrig vertrat er das
Interesse des Erzhauses und unterstützte jederzeit auch dessen Bestrebungen
, seinen politischen Einfluß in den drei Reichsstädten der
Ortenau zur Geltung zu bringen. Er genoß das Vertrauen des Erzherzogs
in so hohem Maße, daß dieser ihn mit hohen politischen
Aufträgen nach Italien, Böhmen, Kurmainz, Sachsen und Brandenburg
schickte. Im Jahre 1668 starb er.

Carl Neveu de la Folie war dreimal vermählt. Seine erste Ehe mit
Maria Franziska Rink von Baldenstein war offenbar kinderlos. Sein
Sohn aus der zweiten Ehe mit Maria Susanna von Roggenbach, Franz
Carl, war sein Rechtsnachfolger als Grundherr von Windschläg.
Dieser trat jedoch in das Waldshuter Kapuzinerkloster ein und verzichtete
auf die Herrschaft zugunsten seines Stiefbruders Franz
Michael, welcher der dritten Ehe seines Vaters mit Maria Elisabeth
von Falkenstein entstammte. Franz Michael von Neveu, der auch
die Nachfolge seines Vaters als Landvogt der Ortenau antrat, vermählte
sich 1679 mit Maria Anna von Pfirt in Biengen im Breisgau.
Durch diese Heirat erwarb Franz Michael ausgedehnte Besitzungen
im Breisgau: Biengen, Krozingen, im Zastlertal, Oberried und Dietenbach
. Soweit die Güter im Schwarzwald lagen, bildeten sie die Herrschaft
„In den freien Bergen". Auch Franz Michael von Neveu
machte sich um das Erzhaus verdient. 1692—1700 war er Gesandter
des Kaisers Leopold I. bei der Schweizer Eidgenossenschaft und
wurde 1700 in den erbländischen österreichischen Freiherrenstand
erhoben.

Franz Michael von Neveu hinterließ zwei Söhne und vier Töchter.
Von diesen waren zwei, Maria Lepoldini (f 1731) und Maria Anna
Cajetana (f 1743), Äbtissinnen des Klosters Paradies1). Die jüngste
Tochter Maria Theresia war vermählt mit dem kaiserlichen General
Graf Joh. Gaudenz von Rost. Sie starb 1748 in Innsbruck und ist in
der dortigen Ursulinerinnenkirche beerdigt. Die beiden Söhne teilten
sich in das Erbe. Franz Anton (1686—1735) erhielt die Besitzungen
im Breisgau und starb als „Obervogt in den freien Bergen" in Freiburg
. Franz Joseph (1688—1742), Herr von Windschläg und kaiserlicher
Generalmajor der fränkischen Kreistruppen, starb 1742 unvermählt
und setzte die Söhne seines Bruders, Fr. X. Jos. Wilhelm
und Franz Karl Ignaz, als Erben ein. Ersterer trat in den Jesuiten-

') bei Basel.

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