Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
37. Heft.1957
Seite: 63
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0065
zösischen Regierung zur Erstellung des neuen Turenne-Denkmals in
S a s b a c h. Bekanntlich hatte hier auf einer kleinen Anhöhe der Feldherr
Ludwigs XIV., Marschall Turenne, am 27. Juli 1675 durch den von einer Kanonenkugel
abgeschlagenen Ast eines Nußbaumes den Tod gefunden. Neben einem
kleineren Erinnerungsstein hatte Cardinal de Rohan von Straßburg schon 1779
eine größere Marmorpyramide errichten lassen. Doch diese wurde bereits im
folgenden Jahr bei einem Sturm umgeworfen und zersplittert. Nun sollte das
Denkmal in Granit neu aufgeführt werden. Friedrich hatte ein als Medaillon zu
behandelndes Porträtbild des Feldherrn für den 3,50 m hohen würfeligen Sockel
zu fertigen. Auf diesem wurde ein aus einem Block gehauener 8 m hoher Obelisk
aus Kappelrodecker Granit erstellt. Friedrich hatte das Schleifen der Stufen und
den Zusammenbau der Teile zu überwachen. Hierzu nahm er Wohnung in einem
Bauernhof im Illenbach bei Oberachern. Er fand Gefallen an der einzigen Tochter
der Hofbauernfamilie Weber-Busam und hielt um ihre Hand an. Die Eheschließung
fand im Juli 1829 statt. Der Eintrag im Ehebuch der Pfarrei Oberachern
lautet:

Im Jahre 1829, dem 9. Tage des Monats Juli, nach verhergegangenen zweimaligen
Aufgeboten und nicht eingelegter Einsprache, haben ihre Einwilligung in
die Ehe öffentlich erklärt und sind getraut worden:

Andreas Friedrich von Rappoldsweiler,

oberrheinischen Departements, Bürger und Bildhauer in Straßburg, des Bildhauers
A. Friedrich und der verstorbenen Maria Theresia Cuhlmann ehelich erzeugten
Sohn, und

Marie Anna Weber von hier,

des verstorbenen Bürgers Philipp Weber und Christine Busam ehelich erzeugten
Tochter. Zeugen sind Pfarrer Dors, Ulm, alt 58 Jahre, und Joseph Weber, Bürger
in Oenspach, alt 52 Jahre.

Martin, Pfarrer.

Später erbten die Eheleute Friedrich dieses Hofgut; sie verpachteten dasselbe,
und die Einkünfte sicherten ein festes Einkommen. Dadurch war der Bildhauer
in der Lage, einige seiner Arbeiten zu verschenken.

Das Turenne-Denkmal war mit einem Aufwand von 40 000 Franken 1828
fertig geworden und stand bis 1940, wo es am 27. September auf Anordnung des
damaligen Reichsstatthalters zerstört wurde. 1947/48 erstand es wieder in der
ursprünglichen Form und wurde von General de Gaulle feierlich eingeweiht.

Besondere Vorliebe zeigte Friedrich stets für das Straßburger Münster; er bekundete
dies durch eine Reihe von Zeichnungen der verschiedensten Teile des
Baues und gedachte, diese in einem größeren Werk zu veröffentlichen. Doch da
die allgemeine Teilnahme nicht den gehegten Erwartungen entsprach, gedieh dies
Unternehmen nicht über die erste Lieferung hinaus. Auch fertigte er ein in Sandstein
ausgeführtes Relief, welches den Münsterbaumeister Erwin, dessen Sohn und
die durch die Sage ihm zugeschriebene Tochter Sabine bei künstlerischer Betätigung
zeigt. Dasselbe wurde von der Stadt Straßburg angekauft und fand im

6a


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0065