http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1957/0166
artliche Formen von Siedlungsnamen sind u. a. Hasle (Haslach),
Hambe (Harmersbach), Husen (Hausach), Heuwich (Heubach), Ure
(Urach), Biwere (Biberach), Fuoschbe (Fußbach), die alt Wolfe (Oberwolfach
).
Die Herleitung von „Stöcken" im Kinzigtal (Sch I 42) von Stetten,
dem römischen Statio, kann genauerer Nachprüfung nicht standhalten
. Stöcken (Dat. Plur.) gehört zu althochdeutsch stoc „Baumstumpf
", ist also ein Rodungsname. Auch „Welschensteinach" kann
nach den urkundlichen Belegen nicht als Vallis-Steinach (Tal von
Steinach, Sch I 82) erklärt werden, ebensowenig wie „Welschbollen-
bach" aus Vallis-Bollenbach. Auf der richtigen Spur ist dagegen
Hansjakob bei der Deutung von „Harmersbach" und „Harmersbacher
Tal" (Sch I 122), das zum Personenname Hademar gehört. Der Zinken
„Halbmeil" hat seinen Namen daher, weil er genau in der Mitte der
Meile liegt, die Wolfach von Schiltach trennt (AT 342).
Im „Freiamt" (P 191) saßen im Mittelalter freie Lehnsbauem im
Gegensatz zu den leibeigenen Dorfschaften. — Der Name des Zisterzienserinnenklosters
„Wonnental" ist von Wunne = Weide herzuleiten
. Wonnental war ein Kloster im Weideland (AT 293).
Der Ortsname „Hammereisenbach" (VW 54) „vereinigt in sich
sowohl das Erz, das hier gewonnen wurde, als auch dessen Verarbeitung
". — „Vöhrenbach" leitet Hansjakob von der Forelle ab.
Auch das Vöhrenbacher Wappen zeigt eine Forelle (DB II 193). In
„Gütenbach", das im Mittelalter noch Wuotansbach hieß, „müssen
die Germanen ihrem Wodan scharf gehuldigt haben" (F 185). —
Die „Illenau" (KrT 5) hat ihren Namen von der Au, auf der sie erbaut
wurde, und von dem nahen Illerbächle. Da, wo dieses Bächlein
die Rheinebene erreicht, lag die „Illerau", auf der das Asyl „Illenau"
erstand. — Die Rheindörfer „Alt- und Neulußheim" haben ihren
Namen von dem althochdeutschen Wort lus = Sumpfloch. Sie sind
zweifellos auf ausgetrockneten Sümpfen des Rheins entstanden
(SF 184).
Bei den Ortsnamen „Lenzkirch" — dort gibt es keinen Lenz, sondern
nur zwei Monate Sommer und zehn Monate Winter-, „Blumberg
, Blumenfeld, Sommerau" — dort ist es im Winter kalt und „im
Sommer au" (DB II 168) gibt Hansjakob die volkstümliche Erklärung
wieder.
Den umstrittenen Namen der „Ortenau", früher Mortenau, bringt
Hansjakob in Verbindung mit den Kämpfen zwischen Alemannen
und Franken (SF36). (Vgl. „Die Ortenau", Jg. 1929, S. 1 ff.).
Weniges erfahren wir zur Tiernamengebung. Hundenamen
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