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Dann dröhnte Trommelwirbel durch die sommerliche Bäderstadt, Maueranschläge
verkündeten die allgemeine Mobilmachung, die Kurgäste drängten zu
überstürzter Abreise; eine Epoche gewaltigen Aufstiegs und glanzvoller Feste in
Baden-Baden endete mit dem Bersten der ersten Granaten und Knattern der ersten
Gewehrsalven.
Noch einmal geschah hohe Politik im Tale der Oos, als zwischen den beiden
Weltkriegen Gustav Stresemann im „Hotel Bellevue" wohnte und auf
„B ü h 1 e r h ö h e" mit Tschitscherin, dem russischen Minister des Auswärtigen,
verhandelte. Tschitscherin sah Rußlands politische Möglichkeiten im Osten und
suchte demgemäß nach Vereinbarungen, die russische Westgrenze zu sichern. Nach
1945 hatte Baden-Baden seine durch einhundertundfünfzig Jahre gewahrte Stellung
in Kunst, Wirtschaft und Politik eingebüßt. Es erforderte unendliche Geduld
und feinstes Fingerspitzengefühl, die zerrissenen Fäden wieder anzuknüpfen. Doch
die Periode der Stockung scheint überwunden; Baden-Baden ist auf dem Wege,
nicht nur wieder die Stadt der Gesundung, die Stadt der schöpferischen Pause,
sondern auch erneut eine Stätte der Vermittlung, eine Stätte des Ausgleichs, ein
Ort entscheidender Wendungen zu werden.
Die ßesifeungen des Klosters Herrenalb zu Rastatt
in der zweiten Hälfte des 16Jahrhunderts
Von Alfons Staedele
Das Kloster Herrenalb besaß in Rastatt den Großen Hof, Münchsfeld
genannt, den Kleinen Hof, den Rheinauerhof und einzelne Grundstücke
. Zum Großen Hof gehörten im Jahre 1575 an Ä c k e r n :
1 Jauch Acker auf der Mergelgrube, einerseits Peter Maurer, anderseits
Claus Seiter.
1 Jucht auf dem Oberen Rain, am Ebersteiner Hof, an der Widern
und stoßt auf die Murg.
6 Jauchart am Blaichen Acker zwischen Hans Schlee und Georg
Braun und stoßt auf die Oosbach.
5 Jauchart in der oberen Reit, zwischen Claus Seiter und Matern
Kamm und stoßt auf den Allmendweg.
20 Jauchart Feld im Engertswinkel.
6 Jauchart im untern Rainfeld, oben an der Scheibenlachen Hecke,
einerseits an der Allmend, anderseits an Sankt Alexanders Gut.
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