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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 31
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0033
die Gemahlin des Fürsten Joseph Wenzel] zu dieser feierlichen Handlung erbeten.
Höchstdieselbe haben die invitation sogleich mit vieler Freud angenommen und
an obernanntem Tag nachmittags um 3 Uhr in Begleitung vieler hohen und distin-
quierten Personen den Stein selbst zu legen geruhet, auch die Schrift, so eingelegt
worden, zuvor mit eigener Hand unterschrieben und das fürstliche Sigill beigedruckt
. Ihro Durchlaucht waren sehr vergnügt bei dieser Handlung und haben
sich bei zwei Stund auf dem Gerüst, so ich mit grünen Stauden einflechten lassen,
aufgehalten und von denen Erfrischungen, so in Früchten etc. aufgestellet worden,
vieles zu genießen beliebet.

Nun haben das untere und obere Eck ihre vollkommene Höhe. Wann die nasse
Witterung nit engegen ist, so hoffe, daß bis den 1. August die Aufrichtung erfolgen
könnte.

10. Rippoldsau, 29. Juli 1769.

Wegen des Regenwetters seien die Arbeiten verzögert. Der Baumeister hoffe
indes, am 1. August mit der Aufrichtung anfangen zu können. Der Prior lädt den
Abt zur Teilnahme ein.

11. Rippoldsau, 3. August 1769.

[Die Aufrichtung habe am 1. und 2. August stattgefunden und sei am 2. nachmittags
um 5 Uhr vollendet worden.]

Ihre Durchlaucht haben sich auch dabei abermal eingefunden, mit vielem Vergnügen
unter einer „lauber Hüthen" bis abends 7 Uhr mit mehreren ansehnlichen
Badgästen aufgehalten und sind sodann mit hiesigen Pferden nach dem Bad
zurückgefahren. — Wann ich das Geld hätte, so in banco gelegen und darmit ist
gespielt worden bei dieser Gelegenheit, so wollte ich schon ein Zahltag aushalten
können.

Ihr Durchlaucht haben Ew. Hochwürden und Gnaden Gesundheit auch getrunken
, als der Zimmergesell nach Gewohnheit selbe auf dem Dachstuhl bei einem
Glas Wein gemeldet hat.

Diese Aufrichtung ist mit vieler Feierlichkeit vorgegangen. Ein Band Musikanten
, die ihr Sach über die Maßen gut machten und von Ihro Durchlaucht beorderet
waren, machten die schwere Arbeit in etwas lustig. Ich bediente die hohe
Gast mit Obst, etwas Konfekt, und Ihre Durchlaucht nahmen ein groß Glas Burgunder
an. Der Unkosten war endlich nit groß, weil Butter und Milch die mehrere
angereizt und den Wein haben stehen lassen. Den Tiroler Kuchen werde heut noch
Ihrer Durchlaucht präsentieren und, wann ich abkommen kann, es so richten, daß
ich mich oben melden lasse, wann das Konfekt aufgetragen wird, um daß der
Kuchen sogleich darmit aufgestellet werde.

12. Rippoldsau, 29. August 1769.

[Anhaltendes Regenwetter beeinträchtigt die Arbeit.] Der Baumeister vermeint,
Ew. Hochwürden und Gnaden können schon ein Stokkador schicken, wann aller-
falls dergleichen Arbeit verlangt würde. Etwas weniges würde nit übel stehen in
den Hauptzimmer. Doch seind in unsern Kloster auch große Zimmer, die gut stehen
und kein dergleichen Zierde haben. Es stehet also dahin, was Ew. Hochwürden
und Gnaden nutzlicher erachten.

Den Maler erwarte mit Schmerzen, damit das Gerüst zeitlicher könne abgehoben
werden, welches zum Austrücknen vieles beitragen wird.

Der Baumeister will das Schuh Quaderstein ä 5 Kreuzer hauen. Ich werde aber
euch andere hierüber zuredesteilen. Man ist immer bedacht, mehrere Arbeit —
besonders über den Winter — zu machen, die aber uns und dem Gebau weniges
in seinem Wesen beitragen würde. Mithin werden Ew. Hochwürden und Gnaden

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