Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 34
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0036
zu lassen. Ich erachte um so viel mehr nutzlich, wann zweierlei Nationen an dem
Bau arbeiten; dann die Bregetzer seind insgemein fleißig, und sofort müssen die
übrige gleichwohlen mithalten.

Die Quaderstein seind gottseidank wirklich durch die eigene Pferd auf den
Platz beim Klösterle geführt worden, so zwar, daß in einem Tag über 100 der
größten Quader auf Schlitten auf den Platz gekommen seind. Es ging so gut vonstatten
, daß von der Riese jederzeit 7 bis 8 Quader auf ein Schlitten geladen
worden. Der sehr große Stein zu einem Bronnentrog ist auch in einem Zug glücklich
auf den Platz geloffen, welcher Sommerszeit mit großen Kosten nur mit Seilen
hätte können heruntergebracht werden.

19. Rippoldsau, 2. Juni 1770.

Die Kalklieferung hätte wohl noch bestreiten können, wann dem Baumeister
die wegen seiner Frau aufgeloffenen 35 Gulden gestern beim Zahltag hätte abziehen
können.

Der einte Gang ist nun fertig und der andere die Hälfte. Die Mauerstein gehen
allgemach zuende, muß nun alles vorkehren, daß immer Materialien vorhanden
seien.

20. Rippoldsau, 7. Juni 1770.

Daß der Keller nicht gutgeheißen wird, ist mir umso viel angenehmer, indeme
Hoffnung ist, der Baumeister könne alsdann mit den Seinigen eher entlassen
werden.

Ich hoffe, wann es änderst wohl gehet, in Zeit drei Wochen die Aufrichtung.

21. Rippoldsau, 24. Juli 1770.

[Beginn des Abbruchs der Gerüste. Dagegen gehe die Arbeit bei dem Stallbäu
nicht vorwärts. Der Baumeister verzögere den Ablauf, betone aber immer, wie sehr
er hinterher sei.] Doch ist es dem guten Mann zu verzeihen, weil er öfters zu Gefallen
reden will und nit alles überlegen tut ... Die Kirch wird recht schön.

22. Rippoldsau, 9. August 1770.

Unser Bauwesen eilt gottseidank, wider Verhoffen bekannter Leuten, nach und
nach zu seinem Ende, welches aber mit vieler Aufsicht gleichsam bezwingen muß;
dann widrigenfalls werden die Anordnungen wie bei der Aufrichtung so getroffen,
daß vier Gesellen beorderet werden, wo zwei auslangen können.

23. Rippoldsau, 18. August 1770.

Die Inschrift, so P. Kuchelmeister mir überschrieben, ist bereits acht Tag zu
spat ankommen, dieweil der Maler sein Arbeit so weit gebracht, daß das Hauptgerüst
vor einigen Tagen hat können abgenommen werden. Ich bedaure dahero,
daß die anverlangte Schrift nit mehr hat können angebracht werden. Ein Chrono-
graphicum gefiele mir auch nit. Doch weil nit mehr zuwarten können, erwählte ich
aus dem 131. Psalm die Wort: „Haec requies mea", endlich ober der Bildnus in
goldenen Buchstaben etwas opposite seien kommen ...

Es wird sehr gut sein, wann der Baumeister mit den Seinigen in Frieden ends
August kann entlassen werden. Außer der Kirch wird keine Arbeit übrigbleiben.
Die Fugen aber kann jeder Gesell ausbessern.

Wegen der Ausstattung der Kirche setzte sich der Prior, den „Dienstweg"
umgehend, mit Donaueschingen unmittelbar ins Benehmen. Sein Mittelsmann, der
Kapuziner Bernardus, übermittelte ihm am 26. Januar 1776 im Auftrag des Fürsten
Joseph Wenzel die Ermächtigung, „die Fassung der Altäre auf sich zu
nehmen, mit dem Geisinger Maler, so gelegenheitlich hinunterkommen wird, einen

34


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0036