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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 80
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Tale wußten nichts von einem Schönheidenbrünnlein (Sch. H. B.).
Deshalb brachte ich in den „Episoden aus der Geschichte Euenheims"
am Schlüsse eines Aufsatzes über die Geschichte des Genossenschaftswaldes
im Jahre 1935 die Bitte an, mir Mitteilung zu machen, falls
jemand etwas in Erfahrung bringe.

Diese Bitte war dankenswerterweise nicht vergeblich. Im Februar
1941 meldete sich Herr Forstmeister Kleiber, Freiburg, damals
Ettenheim, brieflich und teilte mir nach Karlsruhe, wo ich damals
amtierte, freundlicherweise mit, daß er aus Akten des Generallandesarchivs
Karlsruhe über den Genossenschaftswald festgestellt habe,
das Sch. H. B. sei die Quelle beim ehemaligen Striegeler Höfle. Dieses
Höfle und seine Lage war mir vorher schon bekannt gewesen und in
den „Miszellen aus Vergangenheit und Gegenwart des Bezirks Ettenheim
" von 1936/37 als Ableger des Berglenzenhofs schon erwähnt
(Seite 73). Dank den Bemühungen von Herrn Kleiber war so das
Sch. H. B. wieder entdeckt, und er befaßte sich schon 1941 mit dem
Gedanken, die Quelle zu fassen und an der Straße ein Brünnlein zu
errichten. Alle diese Bestrebungen gingen dann im Trubel des Krieges
zunächst unter. Die Quelle war manchen Leuten, z. B. auch dem
Herrn Regierungspräsidenten Dr. Waeldin, dem ortskundigen Jägersmann
, bekannt, aber niemand wußte, daß es sich hier um das Sch. H. B.
handele, noch nicht einmal den Nachkommen der Striegel, die im
Tale noch leben, war dies bekannt.

Wir stehen hier auf dem Gelände des Striegeler Höfles, und wenn
man Umschau hält, kann man heute noch dessen Grenzen ungefähr
erkennen, da es mit etwa hundertjährigen Fichten und Tannen bepflanzt
ist, im Gegensatz zu dem Laubbestand westlich und östlich.
Das Höfle umfaßte ungefähr 1,5 ha, und etwas westlich der jetzigen
Brunnenstube kann man an altem Gemäuer den Hausplatz noch gut
erkennen.

Das Gelände, auf welchem dieses Höfle stand, wurde 1687 vom
Kloster erworben. Am 9. Dezember 1738 wurde es von einer Etten-
heimer Mannschaft, die mit Äxten, Pickeln, Schaufeln usw. ausgerüstet
war, unter Anführung des hoch zu Roß voraustrabenden Oberamtmanns
von Elwert dem Erdboden gleichgemacht. Dasselbe Schicksal
erfuhr am gleichen Tage ein ebenfalls dem Kloster gehöriges
Taglöhnerhöflein im Bruderdobel oberhalb Münchweier, auch im Genossenschaftswald
stehend.

Die beiden Höflein waren den „Bischöflichen" schon längst ein
Dorn im Auge. Aber es war nicht so, daß es sich bei deren Zerstörung

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