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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 135
(PDF, 66 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0137
Kirche zu
Weingarten
mit ehemaligem
Schulhaus

Jahre 1787 wurde die Filialkirche Weingarten zur Pfarrkirche erhoben, wobei die
Pfarrei Weingarten dem Kloster Schuttern inkorporiert wurde. Schon mehrfach
war der Versuch gemacht worden, die Erhebung der Filialkirche zur Pfarrkirche
durchzusetzen, aber immer vergebens. Seit einigen Jahren hat Rammersweier eine
eigene Kirche, die am 22. April 1956 von Missionsbischof Augustin Olbert kon-
sekriert wurde; somit gehören nur noch Zell-Weierbach und Fessenbach nach der
Weingartner Kirche.

Auf dem heutigen Gewann Schlößle, einer Anhöhe bei Weingarten, soll ein
Römerturm gestanden sein, in dem die ersten Glaubensboten ein heidnisches
Sacellum vorfanden, das sie in eine christliche Kapelle umwandelten. Damit sei
der Grund zur späteren Wallfahrtskapelle gelegt worden. Als diese zu klein geworden
war, schritt man zum Bau der Wallfahrtskirche, die, da daselbst ein
singendes Vesperbild gefunden ward, der Schmerzhaften Mutter geweiht wurde
und Maria Schnee genannt wird, weil der Platz, auf dem die Kirche steht, mitten
im Sommer mit Schnee bedeckt gewesen sein soll. Dieser Vorgang erinnert an das
Schneewunder, das nach der Legende bei der Stiftung von S. Maria Major in Rom
den Bauplatz bezeichnete. In den Jahren 1649—1652 gab es einen ganz geringen
Herbst. Seitdem wird gemäß einem Versprechen alljährlich am Mittwoch in der
Bittwoche eine Bannprozession abgehalten, die wohl verschoben werden,
aber niemals ausfallen darf. Sie nimmt ihren Weg zum Kapellchen der ersten
Station im unteren Rammersweier, zieht zur Weierbacher Kapelle an der Weierbacher
Gasse, strebt zum Kapellchen auf der Schleife, wo eine größere Pause zur
Stärkung des Leibes eingelegt wird, bewegt sich zum Kapellchen auf dem Schöpflis-
berg und geht dann durch Fessenbach zur Kirche zurück, die den Aposteln Philippus
und Jakobus geweiht ist.

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