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Protesten nicht durch. Zwischen ledigen Burschen aus Zell waren auf dem Rießhof
Händel entstanden, wobei der eine so stark geschlagen wurde, daß er in drei
Tagen verstarb, es wurde ein Augenschein vorgenommen, der Weg durch das
Rießgut besichtigt, die Burschen wurden ins Gefängnis gesetzt, Rebmann Anton
Herrn wurde wegen der Sache vorgeladen. Mehrmals wurden die Rießhofmeier
und ihr Gesinde durch den Zeller Stabsboten auf die Laube in Zell oder zu dem
oberamtlichen Frevelgericht auf Ortenberg zitiert und erschienen auch. Den Zeller
Einwohnern war der Fahrweg durch den Rießhof versperrt, die Sperren aber
wurden beseitigt, ohne daß eine Einwendung erfolgt sei. Auf Befehl des Landvogtes
wurde von Zeit zu Zeit auf dem Rießhof nachgesehen, ob Leute dort
zechten, wenn dies der Fall war, wurden sie aufgeschrieben.
All den genannten Schwierigkeiten machte 1803 die Säkularisation ein Ende.
Der Rießhof mit seinen Gütern fiel an den badischen Staat, der den schönen Besitz
zerriß, 49 Käufer sind 1807 verzeichnet, die Kaufsumme beträgt 40 238 Gulden.
Literatur:
Ludwig Heizmann, Ein Beitrag zur Geschichte des Kirchspiels Weingarten bei Offenburg,
Zuschneid, Offenburg.
Ludwig Heizmann, Das Schulwesen Weingarten in der Ortenau, Unitas, Achern.
Sigmund A. J. Schneider, Balneographischer Beridit über Heilkraft und Kurgebrauch der
mächtigen Stahlquelle zu Weierbach bei Offenburg, Otteni, Offenburg, 1853.
Bad. Generallandesarchiv, Fessenbach (Rießhof) Abt. 229/28 105, 28 128, 28 128a,
28 128 b, 28 139, 28 140, 28 141.
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