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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 156
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Neuweier

Wei nparadies am Fuße der sagenumwobenen Yburg

Von Alfons Hasel

Gar traulich gebettet bist du im stillen Tal,
An sonn'gen Halden du hegst den feurigen Wein,
Dir gelte mein Gruß, liebe Heimat, tausendmal,
Dir und dem trefflichen Fleiß der Bewohner dein.
In der Wirrsal des Krieges beschützet dich hat
Treu die himmlische Mutter, mit mächtigem Arm,
Ihr Segen ruh' auf deinen Reben, deiner Tat,
Auch Schirmherr Michael sich immer dein' erbarm!

Neuweier verdankt seinen Ruf der entzückenden Lage, dem köstlichen
Wein, dem mittelalterlichen Schloß. Die Schönheit dieser
Landschaft erfaßt man besonders bei einer Wanderung durch das Rebgelände
auf der Straße von Eisental her gen Neuweier. Bezaubernd
wirkt der Blick auf die Rheinebene. Bei klarer Sicht sieht man den
Silberstreifen des Rheines und den Vogesenkamm. Schönheitstrunken
haftet das Auge an der altersgrauen Yburg, die auf steilem Bergkegel
das Tal weithin beherrscht. Dann gleitet der Blick ab auf die Rebberge
zu ihren Füßen, die bald breit, massig hingelagert sind, bald in
zierlichen Wellen sich schwingen. Das Dunkelgrün der Tannen des
zur Rechten steil aufragenden Schartenberges fesselt wohltuend das
Auge, das gleichmäßige Sattgrün beruhigt. Leichtbeschwingt zieht man
dahin durch das Märchenland von Reben. Eine Wanderung in morgendlicher
Stunde, wenn die Sonne ihre volle Strahlenpracht über
das Tal ausgießt, oder in der Dämmerung, wenn die Abendglocken
läuten und das scheidende Gestirn die Erde mit ihrem letzten rosigen
Strahle küßt, wird die zauberhafte Wirkung des Landschaftsbildes
noch erhöhen. Wenn Du, o Wanderer, Dein Auge an all der Schönheit
gesättigt hast, dann steige hinab ins Tal, kehre ein in einer der
gastlichen Stätten und verkoste den perlenden, goldenen Wein, ich
glaube, Dein Mund mag nimmer aufhören, des Weines Allgewalt zu
preisen und die Pracht der Halden, auf denen er reift.

Um die Schönheit dieser Landschaft zu formen, hat der Schöpfer

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