http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0171
Blick
auf die Kirche
Aufn.:
Studienrat Hauser
Dieser Kirchenbau ist der letzte öffentliche Neubau der Gemeinde.
Ununterbrochen entstanden nebenher kleine private Bauten. Neuweier
zeigte überhaupt seit dem ersten Weltkrieg eine rege Baufreudigkeit
. Denke ich zurück an die Jahrhundertwende und vergleiche
das Weichbild des damaligen Dorfes, so möchte mir dünken,
das Dorf habe sich verdoppelt. Damals war auf dem Friedhofweg das
Pfarrhaus das letzte Gebäude. Und wie viele Häuser stehen jetzt an
diesem Weg, alle überragt vom neuen Schulhaus! Ja, man hat an
der Straße nach Eisental weitergebaut. Und immer noch entstehen
da neue Bauten. Die Brunnmatt durchzieht eine breite, schöne Dorfstraße
, und auch an der entstanden und erstehen Neubauten. Neuweier
war früher ein ausgesprochenes Straßendorf. Die Straße zog
dem Bach entlang, und rechts und links davon standen die Häuser.
Auch der Zinken Schneckenbach hat die Form einer Straßensiedlung.
Die breite Straße vom Kaufhaus Blödt bis zur Kirche war ursprünglich
der Zugangsweg zum oberen Schloß, nicht Hauptstraße wie
heute. Will man sich das Dorfbild früherer Jahrhunderte vorstellen,
dann muß man sich die noch stehenden Fachwerkhäuser ansehen.
Denn das war das typische Gebäude jener vergangenen Zeit. Das
moderne Steinhaus kam in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
auf. Die Fachwerkhäuser sind gebaut von den damaligen
Zimmerleuten nach den ihnen in Erinnerung gebliebenen Bauformen
von ehemals, vielleicht war auch das eine oder das andere Haus der
Zerstörung entgangen, an dem man lernen und nachahmen konnte.
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