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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 195
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gnügen lassen, was auf dem Hof steht. Wollte er aber etwas bauen zu Ställen,
mag er tun.

Ist ihm geliehen worden 6 V. Korn zu essen und 6 V. zu säen und ein Pferd
aus dem Rindhof für 3 S 4 (K 1326).

Später hatte der Leutpriester das Kirchenlehen selbst im Bau;
Gülte 24 Viertel (1460).

Während zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Abtei ihren Besitz
noch kräftig zu mehren suchte, war sie bald zur Verpfändung ihrer
Güter und Einkommen gezwungen, um der aufgelaufenen Schuldenlast
durch Kapitalaufnahmen zu steuern15).

So bekannte Abt Valko, daß Fräulein Demut von Tannestatt, die sich bei Frau
Hildegard von Vinstingen, der Gemahlin Ludemanns III. von Lichtenberg — in der
Burg zu Lichtenau — aufhielt, vertreten durch Nikolaus, genannt Hueber, Rektor
der Kirche in Fultriegesheim, dem Kloster ein Hauptgut von 75 S J> Straßb. Münze
geliehen habe und ihr dafür der Widemhof zu Scherzheim neben Cuntzen, genannt
dem langen Hurst, ,,und stoßt uf den Bach" samt allen Gütern, davon man jährlich
42 V. Roggen zur Gülte gibt, zum Unterpfand versetzt wurde. Der Zins mit 5 6 Str.
sollte am Feste des hl. Martin, des Bischofs, dem genannten Fräulein in der Stadt
Lichtenau geliefert werden. Den 6. Kai. des Oktobers 1369. Vermutlich wurde der
größte Teil dieser Schuldsumme in das Grundkapital einer Leibrente umgewandelt.
Denn als Vertreter des Fräuleins Demut von Tannestatt überließ obgenannter
Nikolaus, genannt Hueber, am 12. Kai. des August 1372 dem Kloster während ihres
Aufenthaltes bei Frau Hildegard ein Kapital von 66 S ^ Straßb. Münze unter der
Bedingung, solange sie lebe und nach ihrem Tode ihrem Bruder Johannes von
Tannestatt, Konventualen des Klosters Mauersmünster, bis zu seinem Ableben eine
jährliche Rente von 6 8^ Str. auf Martini in Lichtenau zu reichen. Unterpfand
waren wieder der Widemhof zu Scherzheim mit einer jährlichen Gülte von 42 V.
Roggen und der Hof in villa Hirsach neben Henselin, genannt Voget, welcher
Jahrs 20 V. Roggen zur Gülte trägt (K 1317).

Der übrige klösterliche Grundbesitz zu Scherzheim war aufgeteilt
in drei Lehen. Auf Thomastag 1441 lehnten Hans am Ende und sein
Bruder Fritsche das Lehengut, heißt das Schindenlehen, auf
neun Jahre; Gülte 12 V. Korn auf St. Stephan, 2 ß und 2 Kappen.
„Ihnen geliehen 2 Guldin und 17 V. Korn zur ersten Saat..." Erneuert
1451 durch beide Brüder; 1462 trat Hans am Endes Tochtermann in
die Lehnung ein (K 1326). Das kleinere Lehengut, das Bürckels-

6) Montag vor dem Palmsonntag 1316 erwarb Abt Nibilung von Fridemann, Bürger zu Lichtenouwe,
seiner ehelichen Wirtin Elsen, dem Sohne Johannes und seinen Töchtern Katharina, Husen und
Metzen eine jährliche Gülte von 7 V. Korn vom Gute des Ebelin von Vimbuch, 2 Hühner, 1 Sack Obst
und den Nutzen aus 1 Sr. Leinsamen, den der Hofmann Ebelin jährlich zu säen hat, um 16 J 5 M
(U. A. 37/153. Kopie K 1328).

Dagegen verkauften Abt Valko und der Konvent 1373 dem Albrecht genannt Kesse zu Lichtenau
den Ertrag von jährlich 220 öhmlein weißen Edelwein („vini nobilis et albi melioris") ab dem Münchhof
am alten Berge unter Windeck gegen 50 4 Straßb.

Mittwoch vor Fronleichnamstag 1379 nahm die Abtei wiederum drückender Schulden halber bei
Albrecht Kesse ein Hauptgut von 80 ff J, Str. auf und setzte für den jährlichen Zins 20 V. Gültkorn
von des Ouwers und des Pfulers Hof zu Ulm aus; Unterpfand waren der Dinghof zu Ulm, der Zehnten
zu Ulm und Schwarzach und der Klein- oder Schmalzehnt im Kirchspiel Scherzheim (K 1317).

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