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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 198
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1958/0200
der Muckenschopfer Teil des käuflich erworbenen Mallengutes ein viertes
Lehen.

Zwischen Muckenschopf und Helmlingen westlich der Landstraße
lag das ausgegangene Dörflein H i r s a c h mit einem Klosterhofe,
auch einer Mühle am Hirschigbächel (1323). Nach der Beschreibung
1405 umfaßten die Güter 51 Jüch und 13 Äcker Feld, nämlich zwischen
Hirsach und Scherzheim 34 Jüch und 8 Äcker, in der Helbinger
Auwe 6 Jüch, unterhalb Reinichenloch neben Junker Craftes Gut
von Großwilre (Großweier) 11 Jüch und 5 Äcker. Dazu eine Hofstatt
hinter Henselin Vogtes Hof neben des Hasen Garten10). Um 1400 bebaute
Vogts Hans den Hof zu Hirsach gegen 10 V. Korn, 2 ß4 und
2 Kappen; sein Sohn Hans übernahm 1405 die Lehnung auf sechs
Jahre um das Halbe.

Aus dem Lehenbrief: Soll die Äcker in gutem Bau halten und den Mist, der von
dem Stroh kommt, auf die Äcker führen. Soll die Frucht verzäunen und einführen
und soll m. Herrn halben Samen geben und soll halben Costen mit ihm han mit
schneiden und dreschen. Item, m. Herr mag auch sein Teil der Sommerfrucht in
dem Stroh heimführen. Hans Vogt hat m. Herrn gesetzet 6 Pferd und 2 halbe
Rinder zur Sicherheit und was er hat. Ihm 10 V. Korn geliehen (K 1314).

Lichtmeß 1414 entlieh Vogts Hans ,,das Gütlin zu Hirsach" auf
weitere sieben Jahre um 8 V. Korn, 2 ß ^ und 2 Kappen; auf Stephanstag
1458 folgte Hans Virobent in der Lehnung.

Aus dem Lehenbrief: Auch so hat m. H. mit Virobent gerechnet alter Schulden
halber, 28 V. Korn und 30 ß 10 4 in Geld. Ist beredt, daß Hans Virobent die
Kornschuld in der Weise bezahlen soll, alle Jahre von der Ernte zu der Gülte
geben, bis die Schuld bezahlt ist. An der Geldschuld soll er geben 11 ß 4 -$> bis
Ostern 59, vom restlichen Pfund 10 ß 4 auf nächsten Michelstag und die anderen
10 ß 4 auf St. Michelstag Ao 60. Zur Sicherheit verpfändet Virobent solchen
Samen, der auf seinen eigenen und des Klosters Äckern gesät wird, dazu sein
Vieh, Kühe und Pferde. Sollte Virobent säumig sein, so möchte der Abt diese
Pfänder angreifen ohne jede Widerrede. Beim Tod wäre für die noch unbezahlten
Schulden volle Bezahlung von den Erben zu verlangen.

Schon 1460 klagt Virobent, Armut halber solche Ziele nicht eingehalten zu
haben, auch wegen neuer Schulden in Korn und Geld. Da Mißwachs eingefallen
war, bat er mit Unterstützung beider Schaffner zu Lichtenau und Ingweiler um
Nachsicht. Bei der Lehenserneuerung 1468 rechnete Virobent wieder ab. Schulden
20 V. Korn und 3 ti 3 ß 2 4 an Geld. Daran hat ihm m. H. 9 Sr. Korn und 17 ß 2 4
nachgelassen. An der Restschuld soll er jährlich 2 V. Korn zu der Gülte geben und
in Geld 17 ß 4 auf St. Jörgentag 69, darnach 10 ß 4 auf St. Martinstag im selben
Jahre und dann alle Jahre auf Martini 10/3 ^3 ■ Dls die Schuld getilgt worden
(K 1326).

I0) Der Hasengarten zu Hirsach gibt 4 ß 4 und 4 Kappen 1454 (K 1318). Heinrich Mertzwiller hat
gelehnt den Garten zu Hirsouue neben Virobent, hat vormals 6 ß $ getan und soll fürbaß geben
5 ß 4 auf St. Martinstag 1467 (K 1326).

Flurnachbarn waren des Judenbreters Gut und der Judenbreterin Gut 1405.

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