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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
38. Heft.1958
Seite: 206
(PDF, 66 MB)
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geboten den geflüchteten Untertanen im Frühjahr 1646 die Rückkehr
und die Wiederaufnahme des Ackerbaues. Aber noch lange fehlten
die fleißigen Hände, die verwachsenen Felder zu roden und anzu-
blümen. Die Gülten blieben gering. Im Gericht Lichtenau wurde die
notwendige Erneuerung der Gemarkungen 1685/86 durch den Stadtschreiber
Peter Flechtner mit Unterstützung der Gerichtsschöffen
und ortskundiger Männer durchgeführt (Bannbuch). Die Aufnahme
der Schwarzacher Gültgüter, z. T. noch verwildert, in den Bännen
Scherzheim und Lichtenau ergab:

Erstes Lehen, das Martin Schochs Wittib Magdalena und ihr ältester Sohn
Martin zu Erblehen haben (der Hubhof), 62 Jüch % Viertel Feld, 4% Tagen Matten
, reicht 7 V. Korn, 5 ß in Geld und 5 Kappen, hingegen gibt man jedem Kind
einen Groschen17).

Zweites Lehen des Georg König, Gerichtsschöffen zu Scherzheim, das Schindellehen
, ist ein Mannlehen, 39 Jüch \lA Viertel Feld, 11 Tagen Matten, gibt 4 V.
Korn, 1 ß und 1 Kappen, hat vormals 17 V. ertragen.

Drittes Lehen der weiland Martin Brief, gewesenen Landbereiters zu Sch. hinter-
lassenen Wittib, das Bürckelslehen, seit 1628 Erblehen, 18 Jüch % Viertel Feld,
2lA Tagen Matten, hat 4 V. Korn zu reichen.

Viertes Lehen des Andreas Brantz zu Lichtenau, gibt alle zwei Jahre von 5 Jüch
Feld, weil Brachäcker, 1 V. Korn (das Mallengut zu Sch.), ferner von 2 Jüch Feld
und 3Ä Tagen Matten jährlich 4 ß £ und 2 Kappen (B 7623).

Zu Helmlingen und Muckenschopf fanden sich ebenfalls vier Lehen:

1. Adam Kautz, der Jung zu H. 26K Jüch Feld und 1 Tagen Matten, gibt Jahrs
1 V. Korn und 1 V. Veeß.

2. Jacob Zimmer, Gerichtsschöffe zu M. 12% Jüch Vi Viertel Feld, gibt in zwei
Jahren 1 V. 3 Sr. Korn.

3. Andreas Reinboldt zu M. 24% Jüch Feld und 2 Tagen Matten, reicht für
12 Jüch im Neuläng in zwei Jahren 2 V. Korn zur Gülte.

4. Jacob Schoch zu M. 19% Jüch Feld (B 7898)18).

Die Franzosenkriege unterbanden die friedliche Arbeit und hinterließen
eine neue Wildnis.

Das 18. Jahrhundert brachte der Abtei wieder eine Vergrößerung
ihres Grundbesitzes im Gericht Lichtenau. Im Tausch mit dem hanau-
lichtenbergischen Kanzleiprokurator Mathias Schulmeister in Buchsweiler
gelangte 1735 das Frauengut des Straßburger Domkapitels
in den Bännen Scherzheim und Lichtenau gegen das Schwarzacher
Wittumgut zu Schwindratzheim im Elsaß in die Hand des

") Banabuch 1685: „Der Hubhof an der Kirchgaß . . . stehen 6 fl. Kapital darauf wegen deß Heiligen
zu Lichtenau, so Jahrs mit 3 zu verzinsen, hingegen gibt der Heilige dem Hubhof 11 *f>, sodann gibt
dieser Hof dem Closter Schwartzach 2 Cappen und in Geld 2 % davon auch wieder 11 3 zuruckh in den
Hubhof geben werden."

18) Die Renovation der Güter 1686 erwähnt zu Helmlingen die kleine und große Hirschachbühn
(auch Hirschigbübn), die Hirschachgaß und die Hirschachalmend als Erinnerung an das eingegangene
Hirsach. Siehe Beinert S. 58. K 80, S. 306.

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