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Korn und 3 V. Veeß. 1743 übernahm Johannes Frey zu Muckenschopf
das Lehen des verstorbenen Mathis Schoch um 2 V. Korn.
Die schuldig verbliebenen 12 V. Korngülte seines Vorgängers wollte
Frey ohne Entgelt der Erbschaft oder der Wittib innerhalb sechs
Jahren abrichten, ebenso die Schuld von 29 fl. 4 ß 7 % für geborgte
Früchte, letztere doch nur unter der Bedingung, daß ihm der Rezeß
an des Mathis Schochs hinterlassenen Erben vorbehalten sein sollte
(U. A. 37/165). Jacob Landenberger in Helmlingen gab von seinem
Lehen 4 V. 3 Sr. Korn und bat 1755 um eine genaue Aufstellung
seiner Lehenäcker. Laut Spezifikation waren dies 79 Äcker zu
27]/4 Jüch Feld und 1 Tagen Matten am Heintzenroth; doch sollte
ihm noch 1 Tagen im Maiwald überlassen werden. Da die Grundstücke
nach Angabe des Lehners schlecht, zum Teil Grasäcker waren,
hatte man die Gülte niedrig gehalten; es sollte aber der Kastenmeister
des Klosters versuchen, dieselbe auf 8 V. zu steigern (K 80).
Gültfrüchte 1751, das Frauengut eingerechnet:
Scherzheim von 6 Lehen 40 V. Korn, 3 V. Veeß.
Helmlingen ,,1 ,, 4 V. 3 Sr. Korn.
Muckenschopf ,,4 ,, 6 V. 1 Sr. Korn.
Lichtenau „2 „ 7 V. 2 Sr. Korn, 2 V. Veeß, 2 V. Welschkorn
(B 7904).
Nach Verfluß der Lehnung des Frauengutes in Lichtenau traten
Mathis Schulmeister und Sohn das Lehen an; Gülte auf Martini 11 V.
Korn und 3 V. Veeß „wohlgeputzter, dürrer und kaufmannsguter Ware
Schwarzacher Meßes". Bedingung: „Die Beständer sollen verbunden
seyn über den dem Gotteshaus Eigenthumblich zuständigen Frauenbosch
bei Scherzheim und dem Hurstscholen im gemeinen Wald
Obsorg und Huth zu tragen." Dem Lehen zugefügt wurden durch das
Kloster noch 2 Tauen auf den Schindelmatten zu Scherzheim gegen
2 V. Weizen oder 4 V. Veeß, „damit sie obiges Frauengut, welches
wegen Abgang der Matten gar zu hoch in die Gülth getriebenworden
, desto besser behaupten, auch die große Gülth
davon abrichten können" (U. A. 37/153).
Die Gülten der Klosterlehen — die Abtei behielt bis zuletzt den
Naturalzins bei — blieben durch die Jahrhunderte, Kriegszeiten ausgenommen
, ziemlich stet und erreichten erst in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts wieder ihre frühere Höhe. Bei ihrer Beurteilung
ist zu beachten, daß durch die Dreifelderwirtschaft jeweils ein Drittel
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