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Und sollt' ich mein Leben so ängstlich aufgeben,
Auf immer und ewig als Bergmann zu leben,
Als Bergmann zu leben ist Lust mir und Lab,
Die allerletzte Grube soll sein dann mein Grab (W 167 f.).
Im Kinzigtal bekannt war das aus der Zeit der napoleonischen Kriege stammende
Soldatenlied:
Ach Gott, wie geht's im Kriege zu,
Was wird für Blut vergossen! (E 332).
(Vgl. A. Hauffen, Deutschböhmische Volkslieder aus der Zeit der napoleonischen
Kriege, in: „Zeitschr. d. Ver. d. Volksk." 25 [1915], bes. S. 99—103.)
In Steinach hörte Hansjakob manches Soldatenlied. Die Bauernmädchen lernten
diese Lieder in der Spinnstube und auf dem Tanzboden von den ehemaligen Soldaten
. Von einem dieser Lieder weiß Hansjakob noch eine Strophe. Sie lautet:
Droben auf jenem Berge
Steht eine Kanon',
Juxta, seid lustig, seid fröhlich,
's kommt keiner davon (R 202).
(Vgl. dazu die 5. Strophe des Liedes „Kriegers Abschied vom Lieb" bei Erk-
Böhme III Nr. 1414.)
Als ein preußisches Reiterlied von Anno 1849, „das sich durch Soldaten bis in
die Täler des Schwarzwaldes verirrt hat", sieht Hansjakob das folgende Lied an:
Jetzt ist die Zeit und Stunde da,
Wir ziehens jetzt nach Baden da.
Wir Reiter sind schon längst bereit,
Nach Baden ziehens wir mit Freud.
Und als wir Reiter auf dem Marsche waren,
Da ward ein Liedlein angestimmt:
Wir singen laut Victoria,
Wir kommens jetzt nach Baden da.
Und als wir Reiter in die Stadt 'nein kamen,
In einem Wirtshaus, da kehrtens wir ein
Und trinkens dann Champagnerwein
Und lassens Preußen Preußen sein.
Und als wir Reiter in Baden einkamen,
So reich' mir deine Händelein.
Wir fürchtens kein Kanonenschall
Und denken, Gott ist überall (P 257 f.).
(Ob bei diesem Lied nicht das in verschiedenen Varianten gesungene Amerikalied
von Fr. S. Sauter Pate gestanden hat? Vgl. Erk-Böhme II Nr. 795. — Meisinger
Nr. 119 B. — Bender Nr. 128. — Marriage Nr. 127).
2 Die Ortenau
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