http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0038
Gemälde auf dem Alt-Hollander
Schrank in der Flüfierstube
Schränke, auch Kunstwerke der Schmiede und Schlosser von früher, dann gußeiserne
Ofenplatten vom 16. Jahrhundert ab, und wieder Stiche und Zeichnungen
von Hasemann, Sandhaas, Merian sowie eine nette Serie Illustrationen zu Hebelgedichten
.
Im 5. Raum erwarten uns besondere Kostbarkeiten. Neben den Bildern des
Wolfacher Malers Joseph Moser, wie auch des Haslachers Sandhaas, zeigt uns
eine Vitrine alte Keramik der Umgebung, von Zell, Hornberg und Schramberg,
etliche Raritäten der Kleinkunst, auch alte Schatullen und dann die große holzgeschnitzte
Krippe aus der Schloßkapelle, aus dem 18. Jahrhundert, ein Prachtstück
, würdig der daneben stehenden Madonna von 1320, eine der wenigen noch
erhaltenen Holzskulpturen unsrer Gegend aus dem hohen Mittelalter.
Der 6. Raum ist der Flößerei gewidmet, dem einstigen Haupterwerbszweig des
Kinziggebietes. Hier finden wir zwei Floßmodelle, Bilder jenes schweren und
romantischen Gewerbes, ja gleich einen Flößer selbst in Stiefeln und Tracht, Mitbringsel
aus dem fernen Holland, als große Gemälde wie als kompletten bemalten
Holländerschrank. Das Arbeitsgerät der Flößer und Waldhauer, von den Floßwieden
und den Maßen, bis zu Bohrern und Äxten, nicht zu vergessen die
wichtige Legel für den labenden Trunk, alles, was von der Flößerei aufzutreiben
war, ja von der Geldkatze über den Lehrbrief bis zur großen Geldtruhe und dem
schönen alten Geschirr, dessen Blau daran erinnert, daß einst ein Großteil der
Schwarzwälder Kobaltfarbe auf den Flößen gen Holland reiste zur Bemalung
Delfter Keramik.
Im 7. Raum sind in einer reichhaltigen Mineraliensammlung die Kostbarkeiten
der Schwarzwaldberge zu bestaunen. All die Vielfalt und Schönheit der Kristalle,
Fluorite, Quarze und Erze, die unsre beimischen Berge in sich tragen, vereinen
sich hier zu glanzvoller Schau. Immer wieder hört man den Ausruf der Be-
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